Nagelsmann hadert mit fehlender Leipzig-Emotionalität - Stimmen zum CL-Achtelfinale

Während Liverpool jubelte konnte Leipzig nur zugucken
Während Liverpool jubelte konnte Leipzig nur zugucken / David Balogh/Getty Images
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RB Leipzig verlor am Mittwochabend auch das Rückspiel gegen den FC Liverpool mit 0:2, am Ende steht das Aus im Achtelfinale. Nach der Partie erklärte Julian Nagelsmann, vor allem die Emotionalität auf dem Platz vermisst zu haben. Jürgen Klopp zeigte sich zufrieden mit seiner Mannschaft. Die Stimmen zum Spiel.


Auf RB Leipzig wartete am Mittwochabend eine große Herausforderung: Durch die 0:2-Niederlage im Hinspiel des Achtelfinals in der Champions League musste umgekehrt ebenso mindestens ein 2:0-Erfolg gegen den FC Liverpool her, um es wenigstens in die Verlängerung zu schaffen.

Stattdessen zeigten die zuletzt stark angeschlagenen Reds was sie eigentlich können. Auch wenn das 1:0 durch Mohamed Salah erst in der 70. Minute fiel, das vorentscheidende 2:0 durch Sadio Mané wenig später (74.), so hatte die Mannschaft von Jürgen Klopp doch schon zuvor mehrere gute Torchancen, die allerdings ungenutzt blieben. Schlussendlich aber ein ungefährdeter Einzug ins Viertelfinale.

FC Liverpool
Am Ende konnte Liverpool mal wieder jubeln / ATTILA KISBENEDEK/Getty Images

Zu wenig Emotionalität, zu verkopft gespielt - Nagelsmann sieht verdienten Liverpool-Erfolg

Julian Nagelsmann hatte nach dem Spiel keinerlei Probleme, das gerechte Aus zu akzeptieren (Stimmen via Sport1): "Wir waren heute nicht gut genug und haben nicht den nötigen Punch entwickelt, um hier Tore zu schießen. Wir sind kaum in emotionaler Weise reingekommen, wie wir das zuletzt oft hatten."

Zu Beginn habe sein Team "zu verkopft gespielt und nicht den nötigen Mut gehabt", erklärte er. Insgesamt seien auch zu wenige Torchancen erspielt worden, "um einen echten Glauben zu entwickeln".

Julian Nagelsmann
Julian Nagelsmann musste das Champions-League-Aus hinnehmen / David Balogh/Getty Images

"Wir waren recht ruhig auf dem Feld und haben die Emotionalität nicht entwickelt. Dafür gibt es mehrere Gründe und daher haben wir das Leistungsmaximum nicht erreichen können", thematisierte Nagelsmann erneut den emotionalen Aspekt. Ein Grundpfeiler einer intensiven und grundsätzlich mutigen Spielidee, der allerdings nicht richtig zum Zug kam.

Nach dem Spiel tauschten sich die beiden Trainer noch ein wenig aus. "Wenn der Gegner besser ist, dann gratuliere ich gerne", so Nagelsmann, der jedoch darauf verwies, dass es in dem Gespräch "um die Spielansetzung in der Premier League" gegangen sei: "[Klopp] hat mir gesagt, an was für unterschiedlichen Tagen er immer spielt, das finde ich interessant im Hinblick auf die Belastungssteuerung."

"Nicht gesehen, wie stark Leipzig sein kann" - Klopp zeigt sich zufrieden mit seiner Mannschaft

Der Liverpool-Coach zeigte sich am Abend sichtlich zufrieden mit seiner Mannschaft, dazu auch erleichtert. Immerhin waren die letzten Wochen alles andere als von großen Erfolgen gekrönt. "Wir haben heute gut gespielt und es richtig gut verteidigt. Wir haben in beiden Spielen nicht gesehen, wie stark Leipzig sein kann", zog Klopp sein erstes Fazit.

Es sei bekannt, was Leipzig "für ein Powerhouse" sei, doch das habe man gut verhindern können. "Es war ein verdienter Sieg und mehr kannst du nicht erwarten."

Jurgen Klopp
Genug Anlass für Jürgen Klopp, um mal wieder lächeln zu können / David Balogh/Getty Images

Es war ein Spiel, dessen Leistung sich der 53-Jährige auch gerne häufiger wieder in der Premier League angucken würde, stellte er fest: "Wir hatten im ersten Durchgang riesen Dinger und keines genutzt. Wir haben aber das Spiel kontrolliert, das ist so nicht selbstverständlich. Hätten wir immer so diszipliniert gespielt, dann hätten wir den einen oder anderen Punkt mehr."

Dazu wurde er gefragt, ob man den Bundesliga-Klub mit den eigenen, also "RB-Mitteln", geschlagen habe. Seine Antwort: "RB-Mittel? Also entschuldigen Sie mal. Das waren heute unsere Mittel und nicht RB-Mittel." Dabei verwies er auch auf den Druck, den man in der Partie hat ausüben können - den bekäme der Gegner nämlich nicht allzu oft.

Zur weiteren Erwartungshaltung in der Champions League betonte Klopp nochmals, dass man sich keine starren Ziele gesetzt habe: "Wir haben uns in der Champions League noch nie durch eigene Erwartungen limitiert. Es geht so weit, wie es geht und wir haben uns keine Limits gesetzt." Wichtig anzumerken sei aber auch, dass man nicht erwarte, "alle aus dem Stadion hauen" zu können. Das liege auch am Kader, in dem viele Spieler verletzt fehlen und die in dieser Saison wohl auch nicht mehr matchfit zurückkommen werden.