Nagelsmann-Berater: So lief der Transfer zum FC Bayern ab
Von Oscar Nolte
Julian Nagelsmann verlässt am Saisonende RB Leipzig und wechselt für eine Weltrekord-Ablöse zum FC Bayern. Sein Berater Volker Struth erklärte am Sonntag im Sport 1-Doppelpass den Ablauf des Transfers und betonte, dass die Verhandlungen mit Leipzig gesittet abliefen.
Bis auf 25 Millionen Euro kann die Ablösesumme durch Bonuszahlungen steigen, die der FC Bayern für Julian Nagelsmann an RB Leipzig überweist. Das ist - mit enormen Abstand - ein neuer Weltrekord. Künftig, so Nagelsmann-Berater Volker Struth, müssen man sich jedoch an solche Trainer-Summen gewöhnen.
"Julian Nagelsmann ist einer der besten Trainer, die wir in Europa haben. Die Summe erscheint hoch, da sie neu ist. Es ist das erste Mal, dass eine Summe in dieser Dimension für einen Trainer bezahlt wird. Ich denke, dass wir uns daran gewöhnen müssen", erklärte Struth der versammelten Expertenrunde im Doppelpass.
Die Verhandlungen zwischen den Parteien liefen schnell und reibungslos ab. "Den ersten Anruf in offizieller Form habe ich vor zehn Tagen bekommen", berichtete Struth. "Es ist viel Politik geworden. Der Trainer hatte keine Ausstiegsklausel. Es war immer sein Traum, zu diesem Klub zu gehen. Er wollte es machen. Das einzige was Leipzig dann noch machen konnte, war eine möglichst hohe Ablösesumme zu generieren."
Vorwürfe von Alfred Draxler, Nagelsmann habe Vertragsbruch begangen, wies der Berater entschieden zurück: "Das Wort Vertragsbruch hört sich schon so an wie eine Straftat. Aber weder ich, noch mein Partner oder Nagelsmann sind da mit einer Kalaschnikow reingerannt und haben gesagt: 'Jetzt ist hier Feierabend!' Er hat einen Wunsch kommuniziert, und danach sind Verhandlungen gestartet. Wenn ein Trainer vorzeitig entlassen wird, wenn es nicht läuft, dann wäre das doch auch Vertragsbruch, aber darüber spricht man dann nicht. Ich sehe das ganz anders, für mich ist das kein Vertragsbruch."
Auch Marcel Reif betonte in der Runde: "Ich finde es nicht gut, aber wir werden uns an diese Entwicklung gewöhnen müssen, dass in diesem Regal, in dieser Preis- und Qualitätsklasse, die Dinge auch nicht mehr zurückgeholt werden können."
Nagelsmann beim FC Bayern ohne Ausstiegsklausel
Schließlich sprach Struth noch über die Verhandlungen mit dem FC Bayern, in die Karl-Heinz Rummenigge laut dem Nagelsmann-Berater nicht involviert war. Gesprochen habe Struth ausschließlich mit Hasan Salihamidzic, später habe sich auch Oliver Kahn eingeklinkt.
Eine Ausstiegsklausel scheint Nagelsmann, der beim FCB einen Vertrag bis 2026 unterzeichnete, in München nicht zu haben. "Ich will nun keine Details nennen. Aber es gibt irgendwann so eine Range an Klubs, da brauchst du keine Ausstiegsklausel mehr", so Struth.