Nachwehen der Krebstherapie: Werte von Haller schockten den BVB

In der Saisonvorbereitung gehören diverse medizinische Untersuchungen der Spieler dazu. Beim BVB war man schockiert über die teils schlechten Werte von Sebastien Haller, die sich auch in seinen Leistungen widerspiegeln. Das liegt allerdings viel eher an den Nachwirkungen seiner Krebstherapie, als an ihm selbst.

Wenn die Saisonvorbereitung startet, gibt es bei den Vereinen den üblichen Ablauf. Die Spieler kommen aus ihrem Urlaub zurück, in dem sie sich natürlich trotzdem fit halten, und müssen sich am Vereinsgelände den ersten medizinischen Untersuchungen unterziehen. Lauftests und Blutuntersuchungen gehören dabei zum Standardrepertoire - so natürlich auch bei Borussia Dortmund.

Wie zu hören war, gab es eine große Freude über die Fitness-Werte bei Niklas Süle. Dem Verteidiger wurde eine sehr gute Arbeit während seines Urlaubs und somit ein sehr guter Zustand attestiert.

BVB-Schock über Fitness-Werte von Haller - Besserung zeichnet sich bereits ab

Wie die Sportbild nun berichtet, gab es mit Sebastien Haller aber auch ein Sorgenkind. Nachdem er eine zusätzliche Woche an Urlaub genehmigt bekommen hatte, fielen seine Werte demnach schlecht bis sehr schlecht aus. Zwar nicht nur, aber vor allem im Ausdauer-Bereich sollen die BVB-Verantwortlichen von den fatalen Daten geschockt gewesen sein.

Es ergab sich wohl ein Gesamtbild, das offenbarte, dass Haller alles andere als an seinem Leistungslimit ist. Insbesondere mit der eigentlich so überraschend starken Rückrunde im Rücken, war das eine ebenso große wie negative Überraschung.

Aber: Dem Angreifer konnte kein Vorwurf gemacht werden. Zum einen hatte er äußerst emotionale, unsichere und schwierige zwölf Monate erlebt. Die Krebsdiagnose sowie die komplizierte und belastende Therapie überwindet auch ein Profisportler nicht mal eben im Vorbeigehen. Zum anderen zeigten die Körperfett-Werte dem Bericht zufolge, dass der 29-Jährige weiter fleißig an sich gearbeitet hatte. Die schlechten Werte lagen also nicht an mangelnder Arbeit oder fehlendem Fleiß.

Die Sportbild fragte mit Prof. Dr. Holger Krakowski-Roosen einen Fachmann im Gebiet 'Sporttherapie bei Tumorerkrankungen'. Er erklärte die Entdeckungen: "Die Ausdauer-Fähigkeit eines Sportlers ist überwiegend von der Sauerstofftransportfähigkeit im Blut abhängig und damit Aufgabe der roten Blutkörperchen." Die Neubildung dieser roten Blutkörperchen könne, etwa durch die Chemotherapie, "massiv gestört werden". Damit würde dann "die Ausdauerleistungsfähigkeit geringer", führte der Experte aus.

Somit hatte Haller viel eher mit den Nachwirkungen seiner Diagnose und der dazugehörigen Behandlung zu kämpfen, als mit einem schlichtweg unprofessionellen Fitnesszustand. Und trotzdem machen sich solche Werte natürlich auch in der allgemeinen Leistungsfähigkeit bemerkbar - und somit auch auf dem Platz.

Immerhin: Inzwischen sollen sich diese Werte wieder halbwegs stabilisiert haben. Sie seien demnach wieder auf "einem ordentlichen Niveau". Entsprechend erleichtert sind die Verantwortlichen. Bei Haller scheint es, langsam aber sicher, wieder in die richtige Richtung zu gehen.

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