Nächstes Kapitel im Ablösestreit zwischen dem HSV und dem FC Santos: Fließen jetzt endlich die Cléber-Millionen?

Kassiert der HSV endlich die Ablösesumme für ihn? Cléber Reis (hier im Duell mit Gladbachs Johnson)
Kassiert der HSV endlich die Ablösesumme für ihn? Cléber Reis (hier im Duell mit Gladbachs Johnson) / Boris Streubel/Getty Images
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Vor bald dreieinhalb Jahren wechselte der brasilianische Innenverteidiger Cléber Reis vom Hamburger SV zum Pelé-Klub FC Santos. Auf die Zahlung der vereinbarten Ablösesumme warten die Hanseaten bis heute. Auch wir berichteten bereits darüber. Jetzt scheint wieder etwas Bewegung in die Angelegenheit zu kommen.

FC Santos will zumindest schon mal einen Teil der vier Millionen bezahlen

Denn wie das Internetportal Gazeta Esportiva berichtet, wolle der FC Santos nun Bereitschaft signalisieren und zumindest schon mal einen Teil des mittlerweile auf vier Millionen (!) angewachsenen Betrages überweisen. Die Summe setzt sich aus der reinen Ablöse für Cléber (2,5 Millionen Euro) sowie einer Strafe der FIFA (in Höhe von 1 Million) zuzüglich der angefallenen Strafzinsen von 500.000 Euro zusammen.

Gegenwärtig erwartet der Paulista-Klub die Zahlung von 1,25 Millionen Euro für seinen 19-jährigen Rechtsverteidiger Kaique Rocha, der im vergangenen Sommer zum Serie-A-Klub Sampdoria Genua gewechselt war. Mit diesem Betrag wollen die Brasilianer nun offenbar schon mal einen Teil der vier Millionen Euro nach Hamburg überweisen. Anschließend sei man bestrebt, mit dem HSV eine gütliche Einvernehmung zu erzielen, um die seit dem März bestehende Transfersperre für Cléber aufzuheben.

Einer der "Helden vom Wildpark"

Den Fans des HSV dürfte Cléber Reis vor allem wegen der dramatischen Relegation im Sommer 2015 in Erinnerung geblieben sein. Der Brasilianer, dessen Wirken in der Hansestadt ansonsten nicht von übermäßigem Erfolg gekrönt war, steuerte beim Rückspiel im Karlsruher Wildparkstadion die wichtige Vorlage zum 1:2-Endstand durch Nicolai Müller vor. Böse Zungen behaupteten allerdings damals schon, dass Cléber eigentlich zu einem Torschuss angesetzt hatte, der dann irgendwie Müller vor die Beine fiel.

Wie dem auch sei: der Rest seiner Zeit beim Hamburger SV kann getrost unter der Rubrik "nicht weiter aufgefallen" archiviert werden. Zwischen Sommer 2014 und besagtem Winter 2017 absolvierte der Südamerikaner 44 Spiele für die Rothosen, in denen er zwei Tore verbuchen konnte. Und eben jene Vorlage (ob nun gewollt oder nicht) in den Play-offs gegen den KSC.

Cléber auch in Brasilien mit schwerem Stand

Sportlich hat sich der Transfer in seine Heimat übrigens weder für Cléber noch für seinen neuen Verein gelohnt. Seit seiner Rückkehr wurde er nur viermal (!) eingesetzt, davon lediglich zweimal über neunzig Minuten. Auf den verschiedenen Stationen, zu denen er vom FC Santos verliehen wurde, konnte er ebenfalls nicht weiter auf sich aufmerksam machen. Auch in Hamburg wäre der Spieler mittlerweile gänzlich in Vergessenheit geraten - wenn, ja wenn der FC Santos nicht bis heute gebraucht hätte, um seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.

Dass der HSV das Geld mehr als gut gebrauchen kann, ist hinlänglich bekannt. Durch die Absprünge von Trikotsponsor Emirates und Stadionnamen-Sponsor Klaus-Michael Kühne fehlen dem Klub gegenüber dem Vorjahr etwa 7 Millionen Euro an Budget. Ein weiteres Jahr, das dritte in Folge, im Unterhaus wird zudem noch Einbrüche bei den Fernsehgeldern nach sich ziehen. Von daher dürften die Hamburger Verantwortlichen inständig darauf hoffen, dass den Ankündigungen der Brasilianer nun auch bald Taten folgen.