Nächster Ausfall eines Innenverteidigers lässt Barça über Todibo nachdenken!
Von Guido Müller

Die Pflichtaufgabe des FC Barcelona gegen Osasuna wurde mit 4:0 seriös erfüllt (im Gegensatz zum Erzrivalen Real Madrid), Messi durfte einen Treffer bejubeln und diesen anschließend seinem am Mittwoch verstorbenen spiritus rector widmen und der Klub scheint endlich einen Durchbruch in den Verhandlungen mit seinen Spielern bezüglich des Gehaltsverzichts erzielt zu haben. Alles gut, also?
Mitnichten. Denn auf sportlicher Seite hat das Wochenende mit der Verletzung von Clément Lenglet für weitere Sorgenfalten bei den Verantwortlichen gesorgt. Glück im Unglück: ein längerer Ausfall des Franzosen wird nicht befürchtet. Doch hat die Verletzung einmal mehr deutlich gemacht, wie schmalbrüstig der FCB in der defensiven Zentrale aufgestellt ist. Mit den verletzten Gerard Piqué und Ronald Araujo fehlen bereits zwei Innenverteidiger bis auf unabsehbare Zeit.
Und aus diesem Grund machen sich die Verantwortlichen im Camp Nou nun auch über einen Spieler Gedanken, den sie im Sommer noch relativ leichten Herzens nach Lissabon verliehen haben. Jean-Clair Todibo, im letzten Jahr für den FC Schalke 04 unterwegs, hat nach seiner Leihe zu Benfica jedoch noch kein einziges Spiels für die Adler bestritten. Und soll einem Bericht der Mundo Deportivo nun eine ernsthafte Option für den Winter-Transfermarkt sein.
Manchester City gibt in der Causa Eric García nicht nach
Denn die Verpflichtung des eigentlichen Wunschspielers Eric García gestaltet sich ob der weiterhin unnachgiebigen Haltung von Manchester City schwierig. Die Engländer pochen weiterhin auf eine Ablöse (man munkelt um die 18 Millionen Euro), die die Katalanen - auch mit Verweis auf nur noch ein Jahr Restlaufzeit von Garcías Vertrag - nicht zu zahlen bereit sind.
Todibo will erst wissen, wie Koeman mit ihm plant
Und so scheint man sich jetzt tatsächlich dem Kapitel "Aussortierte" zu widmen. Doch bei Todibo könnte es ein Problem geben: denn der Spieler ist weit davon entfernt, jetzt in Lissabon alles stehen und liegen zu lassen und freudestrahlend ans Mittelmeer zurückzukehren. Immerhin hat dort mit Koeman weiterhin der Trainer das Sagen, der noch vor einigen Monaten keine Bedenken hatte, Todibo leihweise abzugeben. Dementsprechend möchte der 20-jährige Abwehrspieler zunächst wissen, wie der Holländer langfristig mit ihm plant.
Interne Alternativen, um den Ausfall von Lenglet zu kompensieren, hat Koeman ansonsten nicht mehr viele. Samuel Umtiti, der von der Mundo Deportivo auch mit einem Winter-Transfer zum FC Everton in Verbindung gebracht wird, ist nach mehreren Verletzungen (einschließlich Corona-Infektion) körperlich noch weit von der Bestform entfernt.
Neben Nachwuchsmann Óscar Mingueza, der in seinen bisherigen Einsätzen (gegen Kiew in der Champions League und gegen Osasuna in der Liga) zu überzeugen wusste, und wohl auch weiterhin das Vertrauen des Trainers ausgesprochen bekommen wird, dürften sich jetzt vor allem weitere Eigengewächse wie Santiago Ramos Mingo oder Arnau Comas Hoffnungen auf vermehrte Einsätze machen.