Nach Schützenfest im Old Trafford: Chelsea gewinnt zum fünften Mal in Folge die WSL!
Nicht einmal Emma Hayes, Cheftrainer der Chelsea Frauen, hat noch an den Gewinn der Liga geglaubt: "Ich denke, die Meisterschaft ist entschieden", prognostizierte die scheidende Trainerin nach der Niederlage vor zwei Wochen gegen Liverpool. Ausgerechnet mit Schützenhilfe der Rivalen - Arsenal schlug den Konkurrenten Manchester City - durften die Blues bis zuletzt auf die Titelverteidigung spekulieren.
Am letzten Spieltag folgte dann die absolute Machtdemonstration gegen Manchester United und Emma Hayes kann sich doch noch mit einem Titel aus London verabschieden. Chelsea gewinnt die Womens Super League somit zum fünften Mal in Folge. Unter den Jubelnden waren auch zwei deutsche Nationalspielerinnen: Während es für Melanie Leupolz der vierte Ligagewinn mit Chelsea ist, feiert Sjoeke Nüsken ihre erste englische Meisterschaft mit den Blues.
Machtdemonstration im Old Trafford
Die Blues stellten die Weichen schnell auf Sieg: Bereits in der zweiten Minute gelang der kolumbianischen Top-Stürmerin Mayra Ramírez der Führungstreffer. Die Schwedin Johanna Rytting Kaneryd legte nur sechs Minuten später nach (8.). Auch Sjoeke Nüsken durfte sich in die Torschützenliste eintragen, bevor abermals Ramírez die Kugel im Netz verwandelte (44./45+2). Manchester United ging komplett unter und so führte Chelsea zur Halbzeit komfortabel mit 4:0.
Dass das Team von Emma Hayes nicht genug hatte, zeigte sich schnell nach Wiederanpfiff. Diesmal war es die zweite deutsche Nationalspielerin Melanie Leupolz, die den Spielstand erneut erhöhen konnte (47.). Mit dieser Führung war es mittlerweile egal, wie Manchester City im Parallelspiel performte, da die Tordifferenz mit sieben Toren Unterschied eindeutig aufseiten der Blues war. Dementsprechend reduzierte Chelsea die Schlagkraft. Für einen schönen Abschluss des Spiels sorgte dann Fran Kirby: Nach neun Jahren bei Chelsea verabschiedete sich die Mittelfeldspielerin mit einem letzten Tor von den Blues (85.).
Chelsea und die "Monstermentalität"
Nach Abpfiff gab es für Spielerinnen, Staff und Fans im Old Trafford kein Halten mehr. Die wenigsten hätten gedacht, dass Chelsea diese Saison mit einem Titel beenden würde. Dessen war sich auch Chelseas Kapitänin Millie Bright bewusst: "Es ist etwas ganz Besonderes. Wenn dich das halbe Land abschreibt, hatten wir immer eine Monstermentalität. Wir haben eine zweite Chance bekommen, aber mussten die auch nutzen", erklärt die Verteidigerin nach der Partie gegenüber Sky. Spätestens als Bright gemeinsam mit Hayes die Trophäe vor den unzählig mitgereisten Fans in die Höhe recken konnte, war klar, dass Chelsea diese Chance perfekt genutzt hat.
"Ich bin so erleichtert, dass es vorbei ist", resümierte Emma Hayes nach dem Spiel am Mikrofon von Sky. Diese Meisterschaft sei für die Trainerin eine der schwersten gewesen und deshalb wahrscheinlich "der Süßeste". Emma Hayes verlässt somit Chelsea nach 12 Jahren mit sieben Meisterschaften, fünf FA-Cup Siegen und zwei Conti-Cup Gewinnen im Gepäck. "Mein Vermächtnis besteht darin, zu gewinnen und gleichzeitig ein Team für die Zukunft aufzubauen", stellt Hayes klar. Dass ihr das mehr als gelungen ist, zeigte sich auch am Ende dieser Saison.
Die Tabelle der Womens Super League nach dem letzten Spieltag:
Platz | Verein | Punkte |
---|---|---|
1 | Chelsea | 55 (Tordifferenz: +53) |
2 | Manchester City | 55 (Tordifferenz: +46) |
3 | Arsenal | 50 |
4 | Liverpool FC | 41 |
5 | Manchester United | 35 |
6 | Tottenham Hotspurs | 31 |
7 | Aston Villa | 24 |
8 | FC Everton | 23 |
9 | Brighton & Hove Albion | 19 |
10 | Leicester City | 18 |
11 | West Ham United | 15 |
12 | Bristol City | 6 |