Nach Pleite gegen Japan: Spaniens Azpilicueta wehrt sich gegen Vorwürfe

Cesar Azpilicueta im Duell mit Daichi Kamada
Cesar Azpilicueta im Duell mit Daichi Kamada / Jam Media/GettyImages
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Eine absichtliche Niederlage, um Deutschland aus dem Turnier zu werfen und selbst als Gruppenzweiter Brasilien aus dem Weg zu gehen? Spaniens Rechtsverteidiger Cesar Azpilicueta wehrt sich gegen solche Spekulationen.


Aus deutscher Sicht hatte Spaniens Niederlage gegen Japan ein ganz bitteren Beigeschmack. Trotz des 4:2-Sieges gegen Costa Rica musste das DFB-Team nach der WM-Gruppenphase die Segel streichen.

Schnell wurden - wie schon vor dem Spiel - Gedanken laut, Spanien hätte mit Absicht verloren. Als Gruppenzweiter treffen die Iberer im Achtelfinale auf Marokko statt Kroatien. Und würden in einem möglichen Viertelfinale Topfavorit Brasilien aus dem Weg gehen.

Rechtsverteidiger Cesar Azpilicueta wischte solche Spekulationen nach der Niederlage beiseite. Der Chelsea-Routinier stand gegen die Samurai Blue in Spaniens Startelf, blieb aber zur Pause in der Kabine. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Favorit noch mit 1:0 geführt.

"Ich war mir in der zweiten Halbzeit [der Ausgabgslage] bewusst. Ich saß auf der Bank, also war ich mir der Situation bewusst", sagte Azpilicueta.

"Wenn man sich unsere Gruppe in den letzten Jahren anschaut, haben wir immer alles gegeben und sind auf den Platz gegangen, um jedes Spiel zu gewinnen, um jeden Ball zu erobern", verteidigte er seine Mannschaft. "Wir sind dafür bestraft worden, dass wir nur ein Tor geschossen und dann gleich wieder ein Gegentor kassiert haben, so spielen wir. Wir sind die ersten, die enttäuscht sind, dass wir das Spiel nicht gewonnen haben, also kann man sehen, was passiert ist", meinte der 33-Jährige weiter.

"Es war schwierig, weil man das andere Spiel nicht kontrollieren kann. Das Einzige, was wir tun konnten, war zu versuchen, Selbstvertrauen zu geben und unseren Mitspielern zu helfen, unser Spiel zu gewinnen. Wir wussten, dass wir uns mit einem Unentschieden oder einem Sieg qualifizieren würden. Das ist das Einzige, was wir kontrollieren können", erklärte er.

Zwischenzeitlich war auch Spanien draußen. Als Costa Rica gegen Deutschland in Führung ging, bahnte sich eine Sensation an. Die Treffer durch Havertz (zwei) und Füllkrug gaben Spanien aber noch vor Abpfiff Gewissheit, dass man als Gruppenzweiter auf jeden Fall im Achtelfinale steht - trotz der Pleite gegen Japan.

Mit Sicherheit mag das in der Schlussphase eine Rolle gespielt haben. Vorwürfe sollte sich das DFB-Team allerdings sparen. Schließlich hatte man gegen Japan selbst alles in der Hand. Und gab das Duell, genau wie Spanien, nach 1:0-Führung zur Pause noch aus der Hand.


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