Nach Platzverweis gegen Düsseldorf: Hoffenheims Hübner sauer über rote Karte
Von Jannis Bartels

Die TSG Hoffenheim kam gegen die abstiegsgefährdete Fortuna Düsseldorf am Samstagnachmittag nicht über ein 2:2-Unentschieden hinaus und musste so mit nur einem Punkt wieder Richtung Heimat abreisen. Ein Grund für den Punktverlust könnte der frühe Platzverweis für Benjamin Hübner gewesen sein, der nach Abpfiff immer noch nicht mit der Entscheidung des Unparteiischen Sören Storks einverstanden war.
Bereits nach neun gespielten Minuten war der Arbeitstag für Benjamin Hübner beendet. Dabei durfte der Innenverteidiger nach abgesessener Gelb-Rot-Sperre gegen Mainz 05 doch endlich wieder von Beginn an ran. Doch die Freude war nicht von langer Dauer.
Ayhan als Übeltäter?
In der neunten Minute des Spiels ging Düsseldorfs Kaan Ayhan plötzlich im eigenen Sechzehner zu Boden. Nach kurzem Zögern und Absprache mit seinem Assistenten zeigte Referee Storks Hübner dann glatt Rot. Dieser soll Ayhan mit seinem Ellenbogen im Gesicht getroffen haben, der Schiedsrichter wertete die Aktion daraufhin als Tätlichkeit und verteilte den darauffolgenden Platzverweis.
?️ „Ich bin unglaublich sauer. Mein Arm geht ganz klar nur auf den Körper. Dann schlägt er ihn nach oben und meine Hand fährt dadurch in sein Gesicht. Was Ayhan daraus macht, ist aus meiner Sicht eine Frechheit.“
— TSG Hoffenheim (@tsghoffenheim) June 6, 2020
Benni #Hübner über den Platzverweis.#F95TSG pic.twitter.com/1hhp6lVLoa
Auch die Überprüfung der umstrittenen Szene im Kölner Video-Keller brachte keine Wende und so musste Hübner schon früh in die Kabine. Der Ärger war in der Folge groß. Hübner beschuldigte Ayhan, seinen Arm "nach oben in sein Gesicht" gezogen, und damit die Tätlichkeit quasi nur vorgetäuscht zu haben.
Aussage gegen Aussage
Der Beschuldigte beurteilte die Situation gegenüber Sky kurz nach Abpfiff anders und legte sich fest: "Ich habe eine Faust im Gesicht gespürt, das auch relativ deutlich", erklärte der 25-Jährige und schlussfolgerte, "dass man die Rote Karte geben kann." Für Hübner unverständlich, der zu Protokoll gibt: "Das ist eine ganz große Schande, was Ayhan macht. Das nimmt mir den Spaß am Fußball. Wenn ich zugeschlagen hätte, würde ich sagen, dass es eine Dummheit und ein Fehler war. Ich würde das zugeben. Aber so ist das für mich eine Frechheit."
Letztendlich darf man sich in Hoffenheim dennoch über einen Punkt freuen, nachdem man mehr als 80 Minuten in Unterzahl agieren musste und zwischenzeitlich sogar in Führung gegangen war. Für Hübner ist die Situation jedoch ärgerlich. Ihm droht eine erneute Pause. Und auch in Düsseldorf ist das Unentschieden eine klar verpasste Chance, sich im Abstiegskampf etwas Luft zu verschaffen. Nach 30 absolvierten Spieltagen steht man mit nur zwei Punkten Vorsprung auf Bremen auf dem Relegationsplatz 16.