Nach Patzer gegen ManCity: Arsenal-Keeper Rúnarsson löscht Twitter-Account

Rúnar Alex Rúnarsson tut sich die Beschimpfungen im Netz nicht mehr an
Rúnar Alex Rúnarsson tut sich die Beschimpfungen im Netz nicht mehr an / Catherine Ivill/Getty Images
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Am Dienstag empfing der FC Arsenal im Viertelfinale des Carbao-Cups die Mannschaft von Manchester City. Am Ende siegte die Elf von Guardiola mit 4:1 bei den Gunners - und ein Schuldiger war schnell ausgemacht. Nachdem Ersatz-Keeper Rúnarsson ein folgenschwerer Fehler unterlief, wurde er im Netz stark angefeindet, doch der Isländer zog schnell Konsequenzen und löschte seinen Twitter-Account.

Im Sommer 2020 verpflichtete der FC Arsenal den 25-jährigen Keeper Rúnar Alex Rúnarsson vom Dijon FCO aus der französischen Ligue 1. Fast schon lächerliche zwei Millionen Euro war den Gunners der als Ersatz für den gesetzten Bernd Leno eingeplante Isländer wert gewesen.

Doch in der Premier League kam Rúnarsson bislang nicht zum Einsatz, lediglich in der Europa League durfte er viermal zwischen den Pfosten der Londoner stehen. Als er nun in der Partie gegen City das Arsenal-Tor hüten durfte, unterlief ihm in der 54. Minute ein folgenschwerer Fehler.

Riyad Mahrez stand zum Freistoß vom rechten Strafraumeck bereit und schlenzte den Ball in die lange Ecke. Rúnarsson stand dort zwar, ließ den Ball aber durch die Finger flutschen und Arsenal kassierte das 1:2 - ein klarer Torwartfehler. Doch die Anfeindungen im Netz, die dem Isländer auch die Schuld am 0:1 durch Gabriel Jesus und letztlich an der 1:4 Niederlage in ihrer Gesamtheit gaben, wollte der Torwart nicht weiter über sich ergehen lassen.

Rúnarsson löscht Account - Arsenal hat andere Probleme

Rúnarsson zog die Notbremse und löschte seinen Twitter-Account. In guter englischer Tradition bekam er natürlich auch dafür Häme, schließlich sei Arsenal nicht Dijon und der Isländer solle sich mal ein dickeres Fell wachsen lassen.

Auch Torschütze Mahrez wurde nach dem Spiel zu besagter Szene befragt und konnte sich ein Schmunzeln kaum verkneifen.

Doch gehört zur Wahrheit auch, dass die komplette Innenverteidigung Arsenals mehrere Meter von Jesus entfernt stand, als der Brasilianer eine Flanke von de Bruyne auf den kurzen Pfosten per Kopf zum 1:0 verwandeln durfte. Rúnarsson trifft hier - wenn überhaupt - nur eine Teilschuld. Fast Baugleich war das 1:4 für die Gäste, als neben dem Torschützen Laporte auch noch Dias völlig blank vor Rúnarsson auftauchte. Das 1:3 durch Fodens Lupfer hätte aufgrund einer Abseitsstellung nicht zählen dürfen.

Zudem hielt der Isländer kurz vor der Pause seine Mannschaft im Spiel, als er das sichere 1:2 mit einem sensationellen Reflex gegen Jesus verhinderte. Letztlich verlor Arsenal neben der defensiven Nachlässigkeiten auch aufgrund einer harmlosen Offensive, die bis auf das zwischenzeitliche 1:1 durch Lacazette wenig auf die Kette bekam.

Rúnarsson tat gut daran, sich den aufgeladenen Kommentaren im Netz vorerst zu entziehen. Denn Arsenal steht in der Premier League aktuell auf Rang 15(!) der Tabelle, in einem Wettbewerb, an dem der Isländer bislang noch gar nicht teilnehmen durfte. Ihn jetzt also zum Sündenbock für Arsenals Misere zu wählen, ist wenig angebracht.