Nach öffentlicher Kritik: Bittencourt musste zum Werder-Rapport

Leonardo Bittencourt
Leonardo Bittencourt / Cathrin Mueller/GettyImages
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Mit seiner öffentlichen Kritik an Clemens Fritz und an der Transferpolitik hat Leonardo Bittencourt überrascht. Deshalb musste er anschließend zum Rapport, wie Frank Baumann nun bestätigte.

"Clemens und ich haben uns am Mittwoch mit Leo zusammengesetzt, um mit ihm über seine Aussagen zu sprechen", bestätigte Frank Baumann gegenüber der Bild, dass Leonardo Bittencourt zum Gespräch mit den Klub-Bossen antanzen musste.

Der Mittelfeldspieler hatte zuletzt überraschenderweise für Schlagzeilen rund um Werder Bremen gesorgt, weil er Clemens Fritz für eine Aussage öffentlich kritisiert und seine Unzufriedenheit hinsichtlich der Transferpolitik der vergangenen Jahre ausgedrückt hatte (90min berichtete). Gegenüber Fritz hatte er sein großes Unverständnis für einen Vergleich zwischen der Testspiel-Niederlage gegen Eintracht Braunschweig und der 1:7-Klatsche gegen den 1. FC Köln zum Ausdruck gebracht. Sein Kommentar zu den Transfers: "Ich würde mir schon wünschen, dass wir Jungs dazubekommen, die uns sofort helfen können. Das war in den letzten Jahren nicht unbedingt der Fall."

Bittencourt-Äußerungen "einfach nicht gut": Baumann erklärt das Kritik-Gespräch

Entsprechend musste Bittencourt auch unverzüglich zum Rapport antreten. Baumann erklärte: "Grundsätzlich ist es für uns überhaupt kein Problem, wenn sich Spieler öffentlich auch mal kritisch äußern. Bei einigen Themen haben wir aber eine andere Meinung, das haben wir Leo auch klar mitgeteilt."

Grundsätzlich seien Testspiele in ihren Resultaten zwar nicht zu überbewerten, doch habe es seitens des 30-Jährigen "ein, zwei Aussagen" gegeben, die Baumann als "einfach nicht gut" bezeichnete.

Hinsichtlich der Transferpolitik führte Baumann sein Contra zu Bittencourt aus: "Wir haben in den letzten zwei Jahren mit Niclas Füllkrug und Ömer Toprak nur zwei Stammspieler verloren. Jeder Neuzugang musste sich erst einmal reinarbeiten."

Auch den angesprochenen Aspekt, der vergleichsweise kleine Kader gebe zu wenig Möglichkeiten auf einen gesunden Konkurrenzkampf her, konnte der Sport-Geschäftsführer nicht nachvollziehen. "Ich sehe es ein Stück weit anders. Wir haben den Konkurrenzkampf zur letzten Saison deutlich erhöht. Es zeigt sich auch dabei, dass Leo zwischendurch mal auf der Bank saß. Gleiches gilt für Spieler wie Niklas Stark und Romano Schmid. Wir haben auch trotz einiger Ausfälle weiterhin Alternativen. Kein Spieler kann sich zurücklehnen!", machte er deutlich.

Strafen gegen Bittencourt sind allerdings nicht vorgesehen. Die Werder-Bosse sind überzeugt, dass das gemeinsame Gespräch ausreicht, um die im Raum stehenden Themen als abgehakt anzusehen.


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