Nach Null-Bock-Auftritt: Krach für Tisserand beim VfL Wolfsburg

Seine mangelnde Einstellung bugsierte ihn ins Abseits: Marcel Tisserand
Seine mangelnde Einstellung bugsierte ihn ins Abseits: Marcel Tisserand / TF-Images/Getty Images
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Am vergangenen Sonnabend siegte der VfL Wolfsburg mit 4:1 gegen den 1. FC Magdeburg - eigentlich Grund zur Freude, wenn da nicht ein Abwehrmann gewesen wäre, der provozierend seine Unlust zur Schau gestellt hätte. Marcel Tisserand kam in der 65. Spielminute und brachte sich mit seinem Auftritt eine Menge Ärger ein. Folgt nun der Abschied des Innenverteidigers?

Im Großen und Ganzen war es eine gelungene Generalprobe für den VfL Wolfsburg gegen den 1. FC Magdeburg. Die Wölfe gewannen vor 1100 Zuschauern überzeugend mit 4:1, Marcel Tisserand sorgte auf dem Platz jedoch für ordentlich Wirbel.

Am gestrigen Sonntag wurde der Kapitän der Nationalmannschaft des Kongo vom VfL Wolfsburg vorgeladen - der unrühmliche Auftritt des Abwehrmannes sollte nicht folgenlos bleiben.
In der Hierarchie des VfL sank Tisserand weiter ab - auch ein Abschied scheint möglich und ist vielleicht die beste Lösung für alle Beteiligten.

Nach Einwechslung: Tisserand ohne Einstellung

Eigentlich lief alles nach Plan im Gastspiel beim Drittligisten. Der VfL überzeugte trotz einiger Reservisten in der Aufstellung. Am Ende stand ein verdienter 4:1-Erfolg auf der Anzeigetafel. Rund eine Woche vor Pflichspielstart eigentlich ein Ergebnis, dass für Zuversicht sorgen sollte, mit dem Auftritt eines Akteurs war Trainer Oliver Glasner jedoch überhaupt nicht zufrieden.

ohne Aussicht auf regelmäßige Spielzeit - Marcel Tisserand
ohne Aussicht auf regelmäßige Spielzeit - Marcel Tisserand / TF-Images/Getty Images

Marcel Tisserand blieb auch im letzten Test der Vorbereitung vorerst nur ein Platz auf der Bank. Der Innenverteidiger, der im Jahr 2017 vom FC Ingolstadt in die Autostadt wechselte, ist auf dem Papier nur noch Innenverteidiger Nummer 6 und hat damit wenig Hoffnung auf regelmäßige Spielzeit.
Sogar gegen Magdeburg war Tisserand vorerst Reservist, bevor er in der 65. Minute Felix Klaus ersetzte.

Was nach der Einwechslung folgte war jedoch alles andere als Selbstwerbung des Verteidigers. Luftlos schlurfte der 27-jährige über den Platz, ohne Körperspannung, ohne Zweikampfverhalten, ohne Bock sich für den VfL reinzuhängen. Die desaströse Einstellung des Innenverteidigers entzürnte Oliver Glasner so sehr, dass er Tisserand Sekunden vor Schluss noch vom Platz nehmen wollte. Zwar pfiff der Schiedsrichter noch vor der offiziellen Auswechslung ab, die Message war jedoch klar: „Ihn habe ich noch runtergenommen“, schilderte Glasner der BILD. Auch Tisserand hatte den Platz bereits verlassen, obwohl der Wechsel noch nicht vollzogen war - ein aussagekräftigeres Zeichen gibt es wohl kaum.

Am Sonntag: Tisserand zum Rapport geladen

Mit den Folgen seines Null-Bock-Auftritts musste sich Marcel Tisserand am gestrigen Sonntag beschäftigen. Der Verteidiger wurde von der Vereinsführung der Wölfe zum Gespräch vorgeladen.
Nach Trainer Oliver Glasner musste Tisserand laut der BILD auch bei VfL-Sportdirektor Marcel Schäfer vorstellig werden.

"„Die Gründe dafür werde ich mit ihm besprechen. Darüber werden wir nicht öffentlich diskutieren.“"

Oliver Glasner, BILD

Das Blatt berichtete, dass der Wortanteil Tisserands in beiden Gesprächen eher gering ausfiel. Es wurde deutlich, dass diese Einstellung nicht akzeptabel und wenig fördernd für die aktuelle Situation war. Marcel Tisserand rückte sich weiter ins Abseits - in der Defensiv-Hierarchie wird er sein Standing mit dieser Situation nicht verbessert haben.

Tisserand unzufrieden - folgt nun der Abschied?

7 Millionen Euro überwies der VfL Wolfsburg im Jahr 2018 an den FC Ingolstadt, um sich die Dienste des Verteidigers nach einer vorzeitigen Leihe endgültig zu sichern. Das Arbeitspapier des Kongolesen bei den Wölfen ist noch bis 2022 datiert, könnte nun jedoch ein vorzeitiges Ende finden.
Die restlichen Innenverteidigers des Kaders haben gegenüber Tisserand die Nase vorn. Fenerbahce Istanbul soll Interesse am Verteidiger bekundet haben - laut der BILD sei jedoch noch kein offizielles Angebot in Niedersachsen eingegangen.

Aus in Wolfsburg? - Marcel Tisserad
Aus in Wolfsburg? - Marcel Tisserad / DeFodi Images/Getty Images

Im Anschluss des Magdeburg-Tests analysierte Glasner die momentane Verfassung seines Teams. Der BILD sagte der Übungsleiter der Wölfe: „Ein guter Test gegen einen robusten Gegner. Aber wir sind noch nicht bei 100 Prozent.“ - von 100 Prozent war besonders Marcel Tisserand meilenweit entfernt.