Nach Mainz-Pleite: Kritik an BVB-Coach Favre wird lauter - Topspiel gegen Leipzig als letzte Chance?

Steht erneut in der Kritik: Lucien Favre
Steht erneut in der Kritik: Lucien Favre / Pool/Getty Images
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Borussia Dortmund lieferte am Mittwochabend eine enttäuschende Vorstellung ab und kassierte gegen den 1. FSV Mainz 05 eine 0:2-Heimniederlage. Auch wenn der Meisterschaftskampf schon am Abend zuvor endgültig entschieden wurde und der BVB die Qualifikation für die Champions League bereits in der Tasche hat, wirft die lethargische Vorstellung der Schwarz-Gelben einige Fragen auf. Trainer Lucien Favre war nach der Pleite um eine Erklärung bemüht, mit seinen Aussagen zog der 62-Jährige allerdings den Unmut vieler Fans auf sich. Der Ruf nach einer Trennung am Saisonende wird von vielen Seiten wieder lauter.

Nach der Niederlage im Topspiel gegen den FC Bayern wurde von den BVB-Verantwortlichen Platz zwei als Ziel ausgegeben. Mit Auftritten wie am Mittwochabend dürfte es jedoch nichts werden mit der Vizemeisterschaft. Dass bei den Schwarz-Gelben die Luft nach dem entschiedenen Meisterschaftskampf etwas raus ist, ist zwar durchaus nachvollziehbar, die schwache Vorstellung gegen Mainz ist damit allerdings keinesfalls zu rechtfertigen.

Der BVB hatte zwar mehr vom Spiel und auch deutlich mehr Ballbesitz (70 Prozent), gegen kompakt verteidigende Gäste fehlte es den Dortmundern in der Offensive allerdings an zündenden Ideen und der nötigen Durchschlagskraft. Nach der Partie räumte Favre ein, dass man den Gegner "ein wenig unterschätzt" habe. Eine Aussage, die bei vielen Fans Kopfschütteln, Unverständnis und Kritik hervorrief. Ebenso die vermeintliche "Ausrede", wonach es "eine lange Saison war" und die Spieler dementsprechend müde seien.

Im Nachhinein stellt sich nicht nur die Frage, wie man einen Verein, der mittendrin im Abstiegskampf steckt, überhaupt unterschätzen kann. Nach dem überheblichen Auftritt gegen die Rheinhessen muss sich Favre auch die Frage gefallen lassen, ob er (noch) in der Lage ist, seine Mannschaft entsprechend zu motivieren und einzustellen. Ein Kritikpunkt, der sich wie ein roter Faden durch die Saison zieht. Der BVB-Coach wurde nicht nur einmal dafür kritisiert, dass sein Team in den wichtigen Partien meist zu ängstlich agiert.

Favre-Zukunft ungewiss

Nach der blamablen Niederlage gegen Mainz wurde die Kritik am Schweizer Übungsleiter wieder lauter und auch die BVB-Verantwortlichen werden sich in den kommenden Wochen sicherlich intensiv Gedanken darüber machen, ob Favre der richtige Mann dafür ist, um im nächsten Jahr den Meistertitel zu holen. Laut Informationen der WAZ ist noch keine Entscheidung darüber gefallen, ob Favre beim BVB in sein letztes Vertragsjahr gehen wird.

Seit Sommer 2018 BVB-Cheftrainer: Lucien Favre
Seit Sommer 2018 BVB-Cheftrainer: Lucien Favre / Lars Baron/Getty Images

Richtungsweisend für die Zukunft des Schweizers könnte das Topspiel am kommenden Samstag gegen RB Leipzig sein. Bei einer Niederlage würden die Roten Bullen aufgrund des besseren Torverhältnisses vorbeiziehen, wodurch höchstwahrscheinlich auch die Vizemeisterschaft futsch wäre. Verpasst Favre auch dieses Ziel, könnte das Aus am Saisonende besiegelt sein.