Nach Grealish-Transfer: Guardiola durchbricht die Milliarden-Mauer

Gab bei Manchester City bisher mehr als eine Milliarde Euro für Neuverpflichtungen aus: Pep Guardiola
Gab bei Manchester City bisher mehr als eine Milliarde Euro für Neuverpflichtungen aus: Pep Guardiola / Robbie Jay Barratt - AMA/Getty Images
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Mit der bereits bestätigten Verpflichtung von Jack Grealish von Aston Villa hat Pep Guardiola eine Schallmauer durchbrochen: seit seiner Ankunft bei Manchester City vor fünf Jahren hat der Katalane nun mehr als eine Milliarde Euro für Neuverpflichtungen ausgegeben.


Mit den 118 Millionen, die die Skyblues an die Villains für die Dienste von Nationalspieler Jack Grealish überweisen, summieren sich Guardiolas Transferausgaben auf genau 1.032.000.000 Euros (in Worten: eine Milliarde und 32 Millionen!).

Das klingt sowohl in Zahlen als auch in Buchstaben ausgedrückt wahrlich schwindelerregend. Und die zu erwartenden gut 150 Millionen Euro für Harry Kane sind in dieser Rechnung ja noch gar nicht verbucht.

Harry Kane - Soccer Player
Auch er soll noch in diesem Sommer zu den Citizens kommen: Harry Kane / Visionhaus/Getty Images

Fünf Jahre Kaufrausch

Begonnen hat der Guardiola'sche Kaufrausch in seiner Debütsaison in Manchester, 2016/2017. Kein anderer Klub der Premier League gab damals mehr aus als der von arabischen Petrodollars finanzierte Klub vom Etihad Stadium: 213 Millionen Euro.

Auch in der folgenden Saison (2017/18) sprengten die Citizens die Bank - und gaben 305 Millionen für neue Spieler aus. Nach diesen beiden Rekord-Jahren hielten sich die Engländer in Guardiolas dritter Saison als Cheftrainer etwas zurück - und begnügten sich mit Transferausgaben in Höhe von 70 Millionen Euro (2018/19).

Dieser fast schon bescheiden anmutende Betrag wurde in den letzten beiden Jahren jeweils wieder mehr als verdoppelt (2019/20: 155 Millionen Euro; 2020/21: 161 Millionen Euro), was angesichts der globalen Corona-Krise und ihrer wirtschaftlichen Folgen zumindest bemerkenswert ist.

Von neuer Bescheidenheit keine Spur

Die vom Profi-Fußball vor einem Jahr promulgierte Absicht, insgesamt etwas kürzer treten zu wollen, hat sich als also reines Lippenbekenntnis entpuppt. Denn nach einem Jahr voller Lockdowns, ausgesperrter Fans und abgespeckter Wettbewerbe wird wieder fröhlich geklotzt statt gekleckert.

Beweis: die aktuelle Transferperiode. Wie oben schon erwähnt, kann man den 118 Millionen Euro für Grealish demnächst mindestens 150 Millionen für Kane hinzufügen. Womit wir bei 268 Millionen Euro wären...

Doch natürlich stehen diesen Ausgaben der letzten fünf Jahre auch Transfererlöse gegenüber. In Summe belaufen diese sich auf 355 Millionen (die bisherigen Verkäufe dieses Sommers eingerechnet).

Netto also liegen die summierten Transferkosten der Skyblues in den vergangenen fünf Jahren bei satten 677 Millionen. Was einen Durchschnittswert von 135 Millionen Euro pro Spielzeit ergibt.

Wir vergessen nicht: Hauptantrieb der Verantwortlichen für ihre großzügige Unterstützung war seinerzeit der Wunsch, Manchester City zum besten Klub Europas zu machen. Sprich: die vermaledeite Champions-League-Trophäe ins Vereinsmuseum im Etihad Stadium zu holen.

Gelungen ist dies auch ein halbes Jahrzehnt nach der Ankunft von Pep Guardiola nicht. Es muss deshalb wohl noch mehr Geld in den Kader gepumpt werden, bevor dieser Traum zur Realität wird.