Nach Eklat in Dresden: DFB mit harter Strafe für HSV-Verteidiger Toni Leistner
Von Simon Zimmermann
Nach der bitteren 1:4-Pokal-Pleite in seiner Geburtsstadt Dresden verlor Toni Leistner nach der Partie die Contenance. Der HSV-Verteidiger stieg auf die Tribüne und schubste einen Dynamo-Fan, nachdem dieser seine Familie beleidigt haben soll. Am Donnerstagmittag reagierte der DFB und verhängte eine drakonische Strafe für den 30-Jährigen!
Fünf Pflichtspiele muss Leistner zusehen. Der DFB sperrt ihn wegen einer "Tätlichkeit gegen einen Zuschauer nach vorangegangener sportwidriger Handlung sowie einem Verstoß gegen das DFB/DFL-Hygienekonzept" - wie der Verband mitteilte. Zudem muss der 30-Jährige eine Geldstrafe in Höhe von 8.000 Euro bezahlen.
Hans E. Lorenz, der Vorsitzende des DFB-Sportgerichts, begründet die Sperre ausführlich:
"Wir werten dies als schwerwiegende Sportverfehlung, die Sperre gilt daher auch für den Ligabetrieb und nicht nur den DFB-Pokal. Wir hatten hier einerseits zu berücksichtigen, dass es sich bei einem Angriff auf einen Zuschauer um eine besonders schwerwiegende Verfehlung eines Spielers gehandelt hat, andererseits aber auch die Schwere der vorangegangenen Provokation zu würdigen. Für den Spieler sprach zudem, dass er sportgerichtlich bisher noch nicht in Erscheinung getreten ist, er sein Fehlverhalten bedauert und aufrichtig um Entschuldigung gebeten hat. Die zusätzliche Geldstrafe ergibt sich aus dem Verstoß gegen das Hygienekonzept, den wir nicht bagatellisieren wollen."
Leistner hatte sich noch am Abend der Partie über Instagram entschuldigt und erklärt, dass ihm sowas niemals hätte passieren dürfen.
Leistner wird damit nicht nur zum Zweitliga-Auftakt gegen Düsseldorf fehlen (Freitag, 18.30 Uhr), sondern auch die Liga-Partien gegen Paderborn, Aue, Fürth und Würzburg verpassen.