Nach dem glücklichen 3:2-Sieg gegen Wehen Wiesbaden: Die HSV-Spieler in der Einzelkritik
Von Guido Müller
Puh! Einmal tief durchschnaufen. Der HSV hat seine Pflichtaufgabe gegen den Vorletzten SV Wehen Wiesbaden mit Ach und Krach 3:2 gewonnen. Matchwinner war David Kinsombi, der zwei Tore erzielen konnte. Die Einzelnoten für die HSV-Spieler:
Julian Pollersbeck: Im Tor wagte Trainer Dieter Hecking den seit Wochen im Raum stehenden Wechsel - und stellte Julian Pollersbeck von Beginn an ins Gehäuse. Offenbar der richtige Schachzug des Trainers, denn Pollersbeck überzeugte mit einigen ganz starken Paraden. An den beiden Gegentoren war er so gut wie machtlos. Mit dieser Leistung dürfte sich das Sorgenkind des HSV für die letzten fünf Begegnungen in die erste Mannschaft gespielt haben. Note: 2
Tim Leibold: Wo ist bloß der Linksverteidiger der Hinrunde geblieben? Auch heute mit vielen Ungenauigkeiten in den sogenannten Basics - dazu ohne gefährliche Flanken. Sein katastrophaler Fehlpass in der 74. Minute hätte fast die abermalige Führung für die Gäste bedeute. Ob der HSV dann noch mal zurückgekommen wäre? Note: 4
Timo Letschert: Ein permanenter Unruheherd in der HSV-Abwehr. An beiden Gegentoren maßgeblich beteiligt, dazu noch mit weiteren haarsträubenden Fehlern im Aufbau. Wurde nach einer guten Stunde von Hecking "erlöst" und aus dem Spiel genommen (falls er überhaupt je drin war): Note: 6
Rick van Drongelen: Ließ sich von seinem Landsmann anstecken. Auch er ist viel zu oft viel zu weit weg vom Gegner und im Spielaufbau, genau wie sein holländischer Landsmann, einfach überfordert. Note: 4,5
Josha Vagnoman: Es scheint, als würde sich der Youngster von der allgemeinen Verunsicherung anstecken lassen. Begann recht flott, wie das gesamte Team, und hätte schon in der 7. Minute zum Vorbereiter werden können. Doch seine scharfe Hereingabe verstolperte Pohjanpalo quasi auf der Torlinie. Ansonsten nicht mit dem Vorwärtsdrang, den man in den letzten Spielen von ihm gesehen hat. Und auch hinten hatte er nicht immer alles im Griff Note: 4
Adrian Fein: Es bleibt dabei - Sicherheitspässe prägen das Spiel des in der kommenden Saison zum FC Bayern zurückkehrenden Sechsers. Und das schon seit geraumer Zeit. Kaum einmal eine gelungene Offensiv-Aktion. Die gehören aber für einen Sechser moderner Prägung dazu. Dass er ab Sommer bei den Bayern auftrumpfen wird, kann man sich angesichts der Eindrücke aus den letzten Spielen kaum vorstellen. Note: 4
David Kinsombi: Bekam erstmals seit dem September wieder eine Bewährungsprobe von Anfang an - und konnte sie endlich mal nutzen. War in viele Offensivaktionen der Hamburger eingebunden. Mit seinem heutigen Doppelpack neben Pollersbeck der Matchwinner für die Hanseaten. Hoffentlich kann er den Schwung in die nächsten Partien mitnehmen. Note: 2,5
Louis Schaub: Rutschte gegenüber dem Spiel in Stuttgart ebenfalls in die Startformation - und konnte die Chance (im Gegensatz zu Kinsombi) nicht nutzen. Kein gelungenes Dribbling, kein gelungener Pass in der Offensive, dazu viele kleine technische Mängel. Note: 5
Aaron Hunt: Bemühte sich Struktur in sein und das Spiel des HSV zu bringen. Beides gelang ihm abermals nicht in dem Maße, wie man es von einem Spieler seiner Güte erwarten darf. Note: 4
Sonny Kittel: in der ersten Halbzeit der Aktivposten in der Offensive der Hanseaten. Bereitete beide Kinsombi-Tore vor. Note: 2,5
Joel Pohjanpalo: Der Ball wird nicht mehr sein Freund. Dafür zeichnet den Finnen ein unbestreitbarer Torriecher aus. Das Tor zur zwischenzeitlichen 2:1-Führung war ein perfektes Beispiel dafür. Note: 3
Bakery Jatta: Wurde nach gut einer Stunde ebenfalls eingewechselt. Wirkt seit dem Ramadan irgendwie nicht mehr so frisch wie noch über weite Teile der Hinrunde. Note: 4
Jeremy Dudziak: Seine Einwechslung rechtfertigte der Deutsch-Tunesier allein schon mit dem einleitenden Pass auf Kittel kurz vorm 3:2 durch Kinsombi. Note: 3
Jordan Beyer: Ersetzte nach etwas mehr als einer Stunde den völlig neben sich stehenden Letschert. Fiel nicht sonderlich auf. Ließ im Gegensatz zu Donnerstag aber wenigstens auch nichts mehr in der Defensive zu. Note: 4
Christoph Moritz: Kam in der 82. Minute. Die elf Minuten, die er auf dem Platz stand, sind zuwenig für eine seriöse Bewertung. Note: -
Martin Harnik: Half ab der 89. Minute, Zeit von der Uhr zu nehmen. Hatte in der Nachspielzeit sogar noch die Chance, auf 4:2 zu erhöhen. Note: -