Nach brisanter PK - Wer fällt der neuen Freiheit zum Opfer?
Von Oliver Helbig
Es war eine denkwürdige Pressekonferenz nach der Bekanntgabe der Trennung des FC Bayern von Thomas Tuchel und vor dem Bundesliga-Topspiel gegen RB Leipzig am Samstagabend. Vor allem eine Aussage ließ vor dem Kracher gegen die Sachsen aufhorchen. "Die Entscheidungen sind jetzt natürlich auch für einen Trainer von einer größeren Freiheit geprägt. Du brauchst deine Entscheidungen nicht mehr abwägen, welche Langzeitwirkung sie haben“, so Tuchel. Eine brisante Aussage, die nun einen enormen Interpretationsspielraum offen lässt. Wer wird der neu gewonnenen Freiheit des Noch-Trainers zum Opfer fallen? Wer wird gegen Leipzig in der Startelf stehen und welche Gesichter wird man in der Anfangsformation überraschend vermissen? Auch stellt sich die Frage, wie Tuchel in Zukunft taktisch agieren lässt und warum er dies nicht schon vor der Bekanntgabe der bevorstehenden Trennung tun konnte. Die Aufstellung gegen Leipzig dürfte einige Ausrufezeichen setzen, aber im gleichen Atemzug auch die nächsten großen Fragezeichen mit sich bringen.
Blickt man auf die letzten Monate unter Tuchel zurück, liegt der Gedanke nahe, dass vor allem Joshua Kimmich in den Fokus rücken könnte. Setzt Tuchel Kimmich als Rechtsverteidiger ein oder sitzt der Nationalspieler sogar nur auf der Bank? Das Verhältnis zwischen Tuchel und Kimmich scheint schon seit geraumer Zeit angespannt, nicht zuletzt wohl auch durch den Vorfall mit Co-Trainer Zsolt Löw nach dem Bochum-Spiel.
Sollte Tuchel in Sachen Aufstellung tatsächlich auf Konfrontationskurs mit dem einen oder anderen Bayern-Profi gehen, könnte sich die Situation rund um den FC Bayern noch zuspitzen. Aus anderer Sicht stellt sich aber vielleicht auch die Frage: Was, wenn die Bayern plötzlich zu alter Stärke zurückfinden? Auch dann dürften die großen Fragezeichen nicht lange auf sich warten lassen. Auch die Bayern-Führungsetage wird mit Argusauge auf das Spiel gegen Leipzig blicken.
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