Nach Abreise vom DFB-Quartier: Löw spricht über Havertz-Transfer

Kai Havertz ist am Freitag vom Nationalmannschafts-Quartier abgereist
Kai Havertz ist am Freitag vom Nationalmannschafts-Quartier abgereist / Matthias Hangst/Getty Images
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Der Wechsel von Kai Havertz zum FC Chelsea steht unmittelbar bevor. Nach Absprache mit den Verantwortlichen von Bayer Leverkusen hat der offensive Mittelfeldspieler die deutsche Nationalmannschaft am Freitag verlassen und sich auf den Weg nach London gemacht. Bundestrainer Joachim Löw spricht von einer "Riesengeschichte".

In den vergangenen Tagen hatte sich abgezeichnet, dass sich Bayer Leverkusen und der FC Chelsea auf einen Transfer von Kai Havertz verständigt haben. Das Ablöse-Paket, das die Londoner geboten haben, soll insgesamt 100 Millionen Euro betragen, auf einen Schlag werden die Leverkusener diese Summe aber nicht erhalten. Als Fixsumme werden zwischen 70 und 80 Millionen Euro gehandelt, der Rest soll im Laufe der Zeit als Bonuszahlungen auf das Konto der Werkself gelangen.

Joachim Löw hat Verständnis dafür, dass Havertz' Wechsel zum FC Chelsea Vorrang hat
Joachim Löw hat Verständnis dafür, dass Havertz' Wechsel zum FC Chelsea Vorrang hat / Matthias Hangst/Getty Images

Am Freitag verließ Havertz das Quartier der deutschen Nationalmannschaft und begab sich auf den Weg nach London. Am Abend zuvor verbrachte der gebürtige Aachener das Nations-League-Spiel gegen Spanien (1:1) prophylaktisch auf der Bank: "Ich wollte kein Risiko eingehen, dass da noch was gefährdet werden könnte in diesem Deal", sagte Joachim Löw in einem Interview, das auf der Verbandswebsite des DFB veröffentlicht wurde. Der Verband habe gewusst, "dass heute und morgen noch die letzten Details geklärt werden sollen mit seinem Vertrag mit Chelsea", so der Bundestrainer.

"Das ist natürlich eine Riesengeschichte."

Joachim Löw über den Havertz-Transfer

"Der Spieler war so ein bisschen hin- und hergerissen", berichtete Löw, "auf der einen Seite wollte er gern zur Nationalmannschaft. Auf der anderen Seite will er auch unbedingt diesen Schritt machen. Wir wissen natürlich auch um die Bedeutung und Größenordnung. Das ist natürlich eine Riesengeschichte."

Nach dem absolvierten Medizincheck werde Havertz nicht mehr zur DFB-Elf zurückkehren, wie der Bundestrainer erklärte: "Es gibt die Problematik, wenn er den Vertrag unterschrieben hat und in die Schweiz einreist, muss er dann vielleicht in Quarantäne."

Bierhoff: "Wollen damit verantwortungsvoll umgehen"

Auch Oliver Bierhoff, Direktor Nationalmannschaften und Akademie, hat sein Verständnis für Havertz' Abreise geäußert: "Natürlich wäre uns lieber gewesen, wenn er sich beim Start in die neue Länderspiel-Saison voll und ganz auf die Nationalmannschaft hätte konzentrieren können. Aber wir sind uns der Bedeutung für Bayer 04 Leverkusen und Kai bewusst und wollen damit verantwortungsvoll umgehen", sagte der 52-Jährige.