Mysterium Jorge Mere: Kölns Verteidiger mit ungewisser Zukunft
Von Janne Negelen
Beim 1. FC Köln soll sich in diesem Winter einiges auf dem Transfermarkt tun. Vor allem einige Bankdrücker sollen die Rheinländer alsbald verlassen. Was aus dem einst großen Talent Jorge Mere wird, ist allerdings noch ungewiss.
Vor einigen Jahren hatte Jorge Mere das Zeug, sich zu einem top Bundesliga-Innenverteidiger zu entwickeln. Jetzt, mit seinen 23 Jahren, hat er auch die eigenen Vorstellungen verfehlt. In Köln ist er ein Mysterium, das sich zuletzt aber wieder in die Startelf gespielt hat. Trotzdem stehen nur vier Ligaspiele in der Hinrunde auf dem Papier.
Nicht nur für den Spanier selbst ist dies deutlich zu wenig. Mere, der stets etwas an seinem Talent vorbei spielte, ist mit seinem Marktwert von zwischenzeitlich zehn Millionen Euro um nun etwa ein Drittel abgesackt. Vor dem Jahreswechsel nutzte er allerdings seine Chance und konnte Trainer Markus Gisdol erneut von seinen Qualitäten überzeugen. Ob er trotz der deutlich besseren Perspektive bleibt, ließ der 23-Jährige bewusst offen.
Mere hinterlegte Wechselwunsch
Da er bis zum Dezember teilweise wochenlang auf der Bank schmorte, beschäftigte sich der Innenverteidiger bereits mit einem Abgang. Wie die Bild berichtete, hinterlegte er seinen Wechselwunsch bei Manager Horst Heldt.
Das Blatt hat sich etwas geändert. Dennoch machen seine aktuellen Aussagen keine großen Hoffnungen. "Jeder ist glücklich, wenn er spielt. Der Trainer und der Klub wissen, was ich will. Ich bleibe ruhig und versuche im Training Gas zu geben. Im Fußball weiß man nie, vor allem in der Corona-Zeit, wie es weitergeht. Im Fußball ändert sich alles schnell.“
Ein möglicher Abnehmer ist noch nicht an die Kölner herangetreten. Ohnehin ergibt sich bei Mere eine merkwürdige Situation. Als er noch zu Beginn seiner Zeit am Rhein groß herauszukommen schien, setzte der Effzeh eine Ausstiegsklausel von 30 Millionen Euro in seinen neuen Vertrag.
Diese Summe ist nun utopisch. Eine zweistellige Ablöse wäre für die Kölner schon ein kleines Wunder. Noch ist allerdings nichts entschieden. Kann Mere seine Chance nun konstant nutzen, könnte es in Köln doch noch mit einem steilen Aufstieg klappen. Die nächsten Wochen auf der Bank wären wohl aber das endgültige Aus. Zu wünschen wäre den Geißböcken natürlich der beiderseitige Erfolg.