Muss Werder Bremen Josh Sargent verkaufen?
Von Florian Bajus
Werder Bremen steckt finanziell in der Klemme. Ein Kredit hält den Verein vorerst über Wasser, dennoch müssen in den kommenden Transferperioden weiterhin Spieler verkauft werden, um überlebenswichtige Einnahmen zu generieren. Wie BILD spekuliert, könnte auch Josh Sargent auf die Transferliste gesetzt werden.
Sportlich kämpft Werder Bremen auch in dieser Saison um den Klassenerhalt, wirtschaftlich ums Überleben. Der Traditionsverein von der Weser ist schwer von der Corona-Krise getroffen, beantragte deshalb eine Landesbürgschaft in Höhe von 20 Millionen Euro, die vor einer Woche genehmigt wurde.
Die laufende Saison ist somit durchfinanziert, wie DeichStube berichtet. Die Klubverantwortlichen können vorerst durchatmen - müssen die brenzlige Lage aber weiter im Auge behalten. "Der Kredit hilft uns, die Minder-Einnahmen zu kompensieren. Trotzdem muss das Geld auch irgendwann wieder zurückgezahlt werden", betonte Geschäftsführer Frank Baumann gegenüber BILD.
"Deshalb ist das Thema Transfer-Einnahmen keines, was man komplett außer Acht lassen darf", so der 45-Jährige weiter. Damit dürfte er sich allen voran auf Spielerverkäufe bezogen haben, Neuverpflichtungen würden das äußerst enge Budget hingegen weiter schmälern.
Milot Rashica war sowohl im Sommer als auch vor seiner Oberschenkelverletzung, die sein Fußballjahr 2020 vorzeitig beendet hat, die große Hoffnung auf einen warmen Geldregen. Allerdings dürfte der Verein wie in der Sommer-Transferperiode auch die Verkäufe anderer Spieler erwägen, als Davy Klaassen kurz vor Schluss an Ajax Amsterdam abgegeben wurde.
Werder Bremen hat keine Eile bei Sargent - muss auch er verkauft werden?
Wie BILD spekuliert, könnte als nächstes Josh Sargent auf der Transferliste landen. Der 20-jährige Stürmer ist in dieser Saison gesetzt, begann in all seinen zehn Pflichtspieleinsätzen von Beginn an und erzielte zwei Tore. Sein Vertrag endet im Sommer 2022, eine Verlängerung liegt derzeit nicht in der Luft.
"Wir wollen unsere guten jungen Spieler gerne langfristig an uns binden, das gilt auch für Josh. Er hat eine sehr gute Entwicklung genommen und ist noch nicht am Ende", betonte Baumann. Aber: "Eine Vertragsverlängerung muss aber kurzfristig nicht angegangen werden."
Offen bleibt, ob sich Werder eine Verlängerung überhaupt leisten kann. Das wiederum hängt von Sargents Gehaltsvorstellungen ab. Mit Blick auf den Sommer könnte er unter Umständen der nächste Verkaufskandidat werden, doch dafür wird er auch an seiner Torquote arbeiten müssen. In 54 Pflichtspielen für Werder erzielte er erst acht Tore.