Musiala lässt Zukunft offen: Kann sich Bayern ein Traumduo mit Wirtz leisten?
Von Lennart Sörnsen
Die neue DFB-Ära hat begonnen. Gegen Ungarn zeigte der DFB am Samstagabend eine äußerst souveräne Leistung. Der Gegner aus Osteuropa, der sich in den vergangenen Jahren oft als schwierige Hürde erwies, wurde beim 5:0-Erfolg der DFB-Elf ein ums andere Mal schwindelig gespielt. Damit bestätigte das Team von Julian Nagelsmann auch nach den Rücktritten von Manuel Neuer, Toni Kroos, Thomas Müller und Ilkay Gündogan die Leistungen der Europameisterschaft.
Vor allem zwei Spieler stachen auch gegen Ungarn wieder heraus. Jamal Musiala und Florian Wirtz kombinierten sich durch die gegnerische Abwehr, als würden sie schon lange zusammen spielen. Und das ist nach Nagelsmanns Plan erst der Anfang. Auf den beiden Megatalenten soll die hoffentlich goldene Zukunft der Nationalmannschaft aufgebaut werden. Geht es nach den Hoffnungen vieler Bayern-Fans, werden die beiden Youngster aber auch beim Rekordmeister bald gemeinsam auf Torejagd gehen.
Auch Uli Hoeneß hat bereits mehrfach öffentlich geäußert, dass man den Leverkusen-Star Wirtz gerne nach München holen würde. Damit steht der Ehrenpräsident der Bayern sicher nicht alleine da. Jeder Bayern-Fan, der die Chemie zwischen den beiden DFB-Stars am Samstag gesehen hat, kann davon nur träumen. Aber können sich die Münchner Wirtz überhaupt leisten?
Wie die BILD berichtet, wäre dafür eine enorme Summe nötig. Zunächst stehen demnächst schwierige Verhandlungen mit Musiala über eine Verlängerung seines bis 2026 laufenden Vertrags an. Um den 21-Jährigen von einem langfristigen Verbleib an der Säbener Straße zu überzeugen, müsste Musiala wohl in den Kreis der Top-Verdiener aufsteigen.
Steht eine Musiala-Verlängerung auf der Kippe?
Dass eine Verlängerung bei den Bayern für Musiala keinesfalls selbstverständlich ist, zeigen neue Aussagen, die der Bayern-Profi in einem Interview mit der Welt am Sonntag äußerte. Zwar betonte der Offensivspieler, dass er sich beim Rekordmeister "sehr glücklich" sei und sich keine Gedanken über die Zukunft mache. Gleichzeitig fügte der in England aufgewachsene Mittelfeldspieler aber auch an, dass sich im Profifußball "immer schnell etwas ändern" könne. EIn klares Bekentniss klingt durchaus anders.
Es dürfte zumindest niemand überraschen, dass ein Spieler von Musialas Kaliber auf lange Sicht erfolgreichere Saisons als die zuletzt tiellose der Bayern anstrebt. Es gäbe genug internationale Spitzenvereine, die Musiala eine erfolgreiche und finanziell lohnenswerte Alternative zum FC Bayern anbieten könnten.
Das Problem: hoch dotierte Verträge sind bei den Bayern derzeit schwer zu realisieren. Das zeigte sich bereits im Transfersommer. Matthijs de Ligt und Noussair Mazraoui mussten den Verein verlassen, um den Gehaltsrahmen des Kaders zu verkleinern und Platz für neue Spieler zu schaffen.
Teures Gesamtpaket
Hinzu kommt natürlich die Ablösesumme für den Leverkusener Star. Der aktuelle Marktwert von Wirtz liegt derzeit bei geschätzten 130 Millionen Euro. Mindestens diese Summe wäre wohl für einen Transfer nötig - die BILD geht sogar von 150 Millionen Euro aus. Und auch beim Gehalt würde Wirtz auf einem ähnlichen Niveau wie Musiala einsteigen. Das Gesamtpaket würde also bis zu 300 Millionen Euro kosten, setzt man Fünfjahresverträge für beide voraus. Selbst für die finanzstarken Bayern eine gewaltige Summe.
Die Bayern könnten den Transfer zwar wohl problemlos stemmen. Nach früheren Aussagen von Hoeneß wäre ein weiterer Transfer in der Größenordnung von Harry Kane für die Bayern kein Problem. Für die Gehälter der beiden Superstars wären allerdings Verkäufe notwendig. Insbesondere die hoch dotierten Verträge von Spielern wie Leon Goretzka oder Kingsley Coman, die der Verein in diesem Sommer gerne abgegeben hätte, erschweren derzeit neue Top-Transfers.
Somit bleiben die Träume der Bayernfans vorerst nur Träume. Im schlimmsten Falle könnte gar ein Szenario eintreten, bei dem sowohl Musiala als auch Wirtz woanders für Wirbel sorgen.
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