Müller über Rolle beim FC Bayern: "Das ist kein Ponyhof"
- Bayern-Routinier nimmt Rolle an - bekräftigt aber seinen Anspruch
- Kein Mitleid mit Trainer Thomas Tuchel
- Müller lässt Vertragsverlängerung offen - CL-Finale 2025 in München als Anreiz
Von Dominik Hager
Thomas Müller stand beim Champions-League-Spiel gegen den FC Kopenhagen endlich mal wieder in der Startformation. Dabei konnte der Routinier aber kein Bewerbungsschreiben abgeben. Müller gab sich nach dem Spiel selbstkritisch und zeigte Verständnis für seine aktuelle Rolle.
Trotz eines Startelfeinsatzes konnte auch Thomas Müller die Nullnummer gegen Kopenhagen nicht verhindern. Glücklich darüber war der 34-Jährige natürlich nicht. "Ich hätte mich natürlich gerne in die Torschützenliste eingetragen. Aber wir haben den Ball nicht über die Linie bekommen", haderte er (via Bild).
Müller weiß eben auch, dass er nicht so viele Chancen gibt, sich zu beweisen. Erst vor wenigen Tagen ließ Thomas Tuchel den Raumdeuter gegen Köln wie auch die übrigen Ersatzkräfte 90 Minuten lang auf der Bank schmoren. Der Routinier zeigte sich aber verständnisvoll in Bezug auf die ungewöhnliche Maßnahme des Trainers.
"Der Trainer muss seine Entscheidungen treffen, dafür ist er da. Ob uns die gefällt als Spieler - wir halten schon auch bissl was aus. Wir sind ja nicht im Ponyhof. Wir sind nicht im Streichelzoo, wir sind beim FC Bayern. Da geht’s drum, dass wir Spiele gewinnen. Und wenn wir das tun, dann hat sich jeder auch unterzuordnen. Und trotzdem gierig zu bleiben", schilderte Müller seine Sichtweise auf die Dinge.
Müller hat kein Mitleid mit Tuchel: "Damit müssen alle beim FC Bayern klarkommen"
Zuletzt reagierte Tuchel etwas dünnhäutig auf die andauernden Fragen der Journalisten in Bezug auf die Müller-Rolle. Müller selbst zeigte Verständnis für die Reaktion Tuchels, verdeutlichte jedoch auch, dass das zum Geschäft gehört.
"Ich verstehe ihn, wenn die gleichen Fragen immer und immer wieder kommen, dass es für ihn nervig ist. Er muss seine Entscheidungen treffen, aber das ist ja auch die Aufgabe eines Trainers, Entscheidungen zu treffen. Damit müssen alle beim FC Bayern klarkommen, dass auch mal Fragen kommen, die einem vielleicht nicht passen", führte er aus. Angesichts der Tatsache, dass man "viele Offensivspieler, die viele gute Dinge machen" habe, müsse man "die Begleitumstände aushalten" können.
Letztlich müssen eben alle Parteien mit der Situation, wie sie ist, klarkommen. "Wenn wir nicht spielen, müssen wir es so nehmen, der Trainer hat halt das Pech, dass er vor und nach jedem Spiel eine PK halten muss. Da muss er auch eure Fragen mal aushalten", verdeutlichte er.
Müller will Gas geben: Champions-League-Finale in München "ein Lockvogel"
Für Mülller heißt es nun, weiter Gas zu geben und sich für mehr Spielzeit anzubieten. "Mir geht’s darum, dass ich alles reinhaue, was drin ist, wenn ich meinen Einsatz kriege. Dass ich so performe, dass ich mit mir selbst zufrieden bin. Mein Körper funktioniert gut, ich kann Gas geben. Du willst immer spielen, das ist völlig normal", machte er eine klare Ansage.
Während die Verträge von Manuel Neuer und Sven Ulreich bereits bis 2025 verlängert wurden, ist es bei Müller Stand jetzt noch nicht so weit. Ein Faktor könnte jedoch das Champions-League-Finale-Finale 2025 in München sein. "Das ist schon eine kleiner Lockvogel, keine Frage", gab er zu. Müller hatte den FC Bayern beim letzten 'Finale dahoam' im Jahr 2012 mit 1:0 in Führung gebracht, ehe Didier Drogba spät ausgleichen konnte und die Blues im Elfmeterschießen den Sieg davontrugen.
Nach dem 0:0 gegen Kopenhagen hielt sich Müller in Sachen Vertragsverlängerung dennoch bedeckt. Von Sky gefragt, ob er mit 'Ja' oder 'Nein' antworten könne, ließ es sich keine konkrete Aussage entlocken.
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