Mourinho und seine Vergleiche mit dem Tierreich: "Sind wie Ponys!"
Von Guido Müller
Vor einigen Jahren beklagte sich José Mourinho, damals noch als Chef-Trainer von Real Madrid, über fehlende Vollstrecker-Qualitäten seines Stürmers Karim Benzema. In seinem schon legendär gewordenen Statement bemühte der Portugiese damals Vergleiche zwischen Jagdhunden - und Schmusekätzchen! Jetzt ist der exzentrische Trainer wieder ins Reich der Tiere gegangen, um seinen aktuellen Klub zu bezeichnen.
Denn die Tottenham Hotspurs, bei denen der 47-Jährige seit mittlerweile etwas mehr als einem Jahr das Sagen hat, sind für ihn (noch) kein absoluter Spitzenklub. Daran ändert auch das verdiente 0:0 bei Mous früherem Arbeitgeber FC Chelsea nichts.
Immerhin sind die Nordlondoner seit Sonntag nun punktgleicher Tabellenführer (zusammen mit dem Meister Liverpool) der Premier League. Doch das Gerede vom Meisterschafts-Kandidaten weist der Coach weit von sich. "Tottenham", so Mourinho nach dem Spiel an der Stamford Bridge, "ist kein Titelkandidat. Wir nehmen noch nicht mal am Meisterrennen teil. Wir sind keine Pferde." (Quelle: as.com)
"Wir sind keine Pferde. Wir sind Ponys!"
Und er wisse auch nicht genau, mit welchem Begriff er sein Team bezeichnen könne. Dann fiel ihm aber doch noch einer ein. "Vielleicht sind wir junge oder kleine Pferde. Ja, wird sind wie Ponys."
Ponys, die aber bislang erst eine Niederlage in zehn Spielen hinnehmen mussten. Und schon so manch anderes Rennpferd - um im Bild zu bleiben - im bisherigen Liga-Rennen auf Abstand halten konnten. Manchester United (fünf Punkte Rückstand auf die Spurs) oder der FC Arsenal (acht Punkte hinter dem Lokalrivalen) werden ihre Zügel jedenfalls anziehen müssen, um die Truppe von der New White Hart Lane noch zu überholen.
Ob die Spieler der Spurs mit diesem verniedlichenden Vergleich ihres Vorgesetzten glücklich sind oder nicht, spielt bei Mourinho eher keine Rolle. Der Portugiese ist dafür bekannt, sämtliche Register zu ziehen, wenn es darum geht, seine Mannschaft aus dem Fokus der medialen Aufmerksamkeit zu nehmen. Insgeheim wird aber auch er hoffen, dass sich seine Ponys im Laufe der Saison zu echten Schlachtrössern entwickeln - um am Ende vielleicht sogar in Richtung Titel zu galoppieren.