Mourinho adelt Real-Leihgabe: Fitter Bale spielt bei jedem Trainer der Welt!
Von Guido Müller
Noch vor wenigen Wochen schienen die Fronten zwischen Spurs-Coach José Mourinho und seinem Superstar Gareth Bale verhärtet. Der Trainer zweifelte öffentlich die vom Spieler vorgeschobenen Verletzungen an, der Spieler wiederum widersprach sich über Social-Media-Netzwerke bisweilen selbst - und ließ seinen Trainer noch mehr verzweifeln. Doch es gibt Hoffnung, dass es noch was werden könnte zwischen den beiden.
Und daran trägt natürlich die auffallend steigende Leistungskurve des Walisers Schuld. Beim 4:0-Sieg der Heißsporne gegen den FC Burnley am letzten Februartag war Bale nach langer Zeit mal wieder von Beginn an auf dem Platz - und hatte mit zwei Toren entscheidenden Anteil am Kantersieg der Londoner gegen die Clarets.
Damit bestätigte der 31-Jährige den seit einigen Wochen zu konstatierenden Aufwärtstrend. In den letzten vier Pflichtspielen (bei den beiden Europa-League-Spielen gegen den Wolfsberger AC, bei der 1:2-Niederlage gegen West Ham und nun gegen Burnley) gelangen Bale starke sieben Scorerpunkte (4 Treffer, 3 Assists).
Und scheint damit, spät aber vielleicht nicht zu spät, die Entscheidung Mourinhos, auf seine Dienste zu setzen, nun doch noch als richtig zu bestätigen. Der Portugiese zeigte sich nach dem Spiel dann auch begeistert von dem Formhoch seines Leihspielers.
"Der beste Bale, den wir in dieser Saison gesehen haben!"
"Das ist der beste Bale, den wir in dieser Saison bislang gesehen haben, ich bin sehr glücklich für ihn. Wir wissen, dass ihr manchmal Dinge schreibt, die nicht wirklich wahr sind, aber es gibt keinen einzigen Trainer auf der Welt, der Gareth Bale nicht aufstellt, wenn Gareth Bale topfit ist." (Quelle: watson.ch)
Überraschenderweise (in Kenntnis der egozentrischen Natur des Portugiesen) wollte sich der 58-jährige Trainer die positive Entwicklung Bales gar nicht so sehr selbst ans Revers heften. "Ich habe eigentlich nichts getan." Er und sein Team hätten einfach nur Geduld walten lassen. So einfach ist das manchmal. (Quelle: telegraph.co.uk)
"Es ist eine sehr persönliche Angelegenheit", versuchte sich Mourinho dann doch noch an einer fundierteren Erklärung. "Wenn ein Spieler verletzt ist, dann zieht das Narben mit sich. Und es sind nicht immer unbedingt physische Narben, sondern können auch emotionale sein."
Und die verheilen bisweilen langsamer als die körperlichen. "Es braucht seine Zeit, bis ein Spieler nach einer Verletzung wieder emotional frei und aufgeräumt sein kann. Dann muss man einfach geduldig bleiben. Wir haben ihn so gut wie es ging umsorgt", kommentiert Mourinho die Bemühungen auch des Teams um das Team herum.
Real entscheidet über Bales Zukunft
"Wir haben ihm alles zur Verfügung gestellt: Trainer, Mediziner, Sportwissenschaftler. Ich glaube, dass auch die Freunde, die er in der Kabine hat, ihren Teil zu seiner guten Lauen beitragen."
Ob dieses zwischenzeitliche Idyll nun von einem Verbleib des Spielers in London nach Ende der Saison gekrönt sein wird, wollte (und konnte) Mourinho nicht beantworten. Bales Vertrag mit Real Madrid läuft erst im Sommer nächsten Jahres aus.
"Er ist Real-Madrid-Spieler und kein Tottenham-Spieler. Deshalb hat Real Madrid hier alles in der Hand", verwies Mourinho alle Fragen nach Bales Zukunft in Richtung spanische Hauptstadt.