Moukoko nimmt vielkritisierten Adeyemi in Schutz
Von Dominik Hager
Wenig Tore, viel Kritik: So einfach lässt sich die Saison von Karim Adeyemi bislang zusammenfassen. Jüngst sorgte der BVB-Stürmer für Unverständnis, indem er eine Einladung für die U21-Nationalmannschaft ausschlug. Von seinem BVB- und U21-Kollegen Youssoufa Moukoko bekam Adeyemi nun aber Rückendeckung.
Mit der Begründung, dass er sich bei Edin Terzic für mehr Spielzeit in Dortmund empfehlen möchte, lehnte Karim Adeyemi eine Einladung der deutschen U21-Nationalmannschaft ab. Dies sei dem Spielerlager zufolge zwar mit dem DFB abgesprochen gewesen, jedoch hat sich der Youngster mit seiner Einstellung nicht nur Freunde gemacht.
"Ich glaube, dass man stolz sein sollte, wenn man den Adler auf der Brust trägt. Es ist ein Fingerzeig von ihm, wie wichtig er das nimmt. Wenn er der Meinung ist, dass er hier nicht spielen will, kann man ihn nicht zwingen. Es muss mit Überzeugung sein, mit Herzblut. Ich halte es für einen Fehler. Es hilft der Mannschaft nicht, wenn jemand mit halbem Einsatz auftritt", wurde DFB-Präsident Bernd Neuendorf deutlich.
DFB-Geschäftsführer Andreas Rettich kritisierte Adeyemi am Rande des 3:1-Sieges der U21 gegen Polen ebenfalls, schlug jedoch versöhnlichere Töne an. "Jetzt müssen wir ihn in den Arm nehmen. Er weiß, dass er sich nicht gut verhalten hat. Ich bin ganz zuversichtlich, dass das bei ihm eine Eintagsfliege war mit der Entscheidung. Zusammen mit unseren Freunden aus Dortmund werden wir ihm da die nötige Orientierung geben", versprach Rettich.
Moukoko schützt Adeyemi: "Entscheidung respektieren"
Von Youssoufa Moukoko, der mit Adeyemi um einen Platz im EM-Kader konkurriert, erhielt der vielkritisierte Youngster aber ganz klare Rückendeckung. "Man muss einfach akzeptieren, dass er nicht gekommen ist, weil er in Dortmund hart arbeiten möchte. Die Entscheidung müssen wir respektieren und das tun wir. Er macht das nicht extra, es gibt schon einen Hintergrund, warum er nicht dabei ist", stellte er sich auf BILD-Nachfrage wie ein Schutzschild vor seinen Kollegen.
Wenn einer die Lage von Adeyemi verstehen kann, ist das eben auch Moukoko. Dieser ist schließlich der lebende Beweis dafür, dass gute Leistungen in der U21-Nationalmannschaft nicht unbedingt mit besseren Chancen beim BVB einhergehen. Trotz zahlreicher Buden für die U21 kam der Youngster in Dortmund zuletzt kaum zum Zuge.
Auf der anderen Seite ist aber auch unklar, was sich Adeyemi genau von seinem Verbleib in Dortmund versprochen hat. Angesichts der Tatsache, dass praktisch der ganze Kader auf Länderspielreise ist, kann kaum ein geregeltes Training stattfinden, bei dem er auf sich aufmerksam machen könnte. Vielmehr als ein Friseur-Besuch mit Nico Schlotterbeck und ein Tiktok-Dreh mit Loredana ist in dieser Zeit kaum drin.
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