Moukoko schwärmt von Edin Terzić: "Prägendster Trainer meiner Karriere"
Von Dominik Hager
Am 18. Dezember 2020 bei Union Berlin mit 16 Jahren und 28 Tagen stieg Youssoufa Moukoko zum jüngsten Bundesligatorschütze der Geschichte auf. Zu verdanken hatte er dies insbesondere Edin Terzić, der den Youngster förderte, vor allem aber auch forderte. Im Gespräch mit ran bezeichnete der 16-Jährige den Ex-BVB-Coach und jetzigen Technischen Direktor als "prägendsten Trainer seiner Karriere".
Es benötigte schon einiges an Mut, einen gerade erst 16 Jahre alt gewordenen Spieler in der Bundesliga einzusetzen. Selbst wenn es sich dabei um Youssoufa Moukoko handelte, der schon weit vor seinem ersten Bundesligaspiel als kommender Stürmer-Star in Deutschland angesehen wurde.
Moukoko dankt Terzić für strenge Linie: "War überragend von ihm"
Bei den Profis hat das Juwel dann aber recht schnell gelernt, dass Talent und Vorschusslorbeeren nichts bringen und vor allem harte Arbeit und Lernwilligkeit verlangt wird. Edin Terzić hat es mit der nötigen Strenge geschafft, Moukoko diese wichtige Lektion zu erteilen. Der Angreifer dankt es seinem ehemaligen Coach noch heute.
"Er war zwar im Training in Dortmund immer sehr streng mit mir, hat mich auf jeden noch so kleinen Fehler hingewiesen und ist mir kaum von der Seite gewichen. Aber er hat mich nicht nur sehr gefordert, sondern auch gefördert. Das war einfach überragend von ihm. Terzic hat einmal zu mir gesagt: 'Du bist gut, aber ich will dich noch besser machen', Dieser Satz hat mir unglaublich viel Auftrieb gegeben", erinnerte er sich.
Inzwischen ist das Sturm-Talent fast ein Jahr in der Bundesliga mit dabei und musste auch schon erste Rückschläge wie Verletzungspausen und Formdellen hinnehmen. Ganz so einfach wie in den Junioren-Klassen tut sich Moukoko mit dem Toreschießen bislang auch noch nicht. In der Vorsaison erzielte der Borusse vor seiner Bänderverletzung drei Tore. In dieser Saison wartet er noch auf sein erstes Erfolgserlebnis.
Moukoko will sich nicht auf sein Talent ausruhen: "Ohne harte Arbeit, keine Ergebnisse"
Nun gilt es für den Spieler weiterhin hart zu arbeiten und sich in allen Bereichen zu verbessern.
"Mir war und ist natürlich bewusst, dass du als junger Spieler immer mehr machen musst als die erfahrenen Profis. Denn du willst dir ja deine Spielzeit im Training verdienen. Wenn du glaubst, Talent allein reicht aus, wirst du im Profifußball keine Chance haben. Ohne harte Arbeit, keine Ergebnisse“, schlussfolgerte er.
Durch die Verletzung von Erling Haaland wäre nun eigentlich die Chance gekommen, um richtig durchzustarten. Allerdings setzt Marco Rose bislang kaum auf das Eigengewächs. Wettbewerbsübergreifend durfte er gerade mal 180 Minuten absolvieren, was allerdings auch an der ein oder anderen Verletzungsproblematik lag.
Moukoko selbst ist jedoch gar nicht böse darüber, dass der "Hype ein wenig nachgelassen hat" und er sich "in Ruhe weiterentwickeln kann". Dennoch möchte er seine so blitzartig begonnene, aber etwas ins Straucheln geratene Karriere, natürlich wieder antreiben.
"Man muss nur richtig mit solchen Rückschlägen umgehen, eine 'Jetzt-erst-Recht-Mentalität' entwickeln und bestenfalls noch stärker zurückkommen", nahm er sich vor.
Nur Barça-Talent Gavi ist mehr wert: Moukoko zweitteuerster Spieler bis 17 Jahre
Marktwerttechnisch gehört der deutsche Juniorennationalspieler noch immer zu den angesehensten Talenten und besitzt von allen Spielern bis 17 Jahre mit 18 Millionen den zweithöchsten Marktwert. Lediglich Barça-Juwel Gavi ist derzeit mehr wert. Moukoko selbst sind diese enormen Summen allerdings ein wenig suspekt.
"Ich beschäftige mich nicht damit. In anderen Ländern gibt es auch Talente, deren Marktwert rasant steigt. Kein Mensch ist meiner Meinung nach so viel Geld wert. Aber das gehört zum Fußball dazu. Wenn du deine Leistung bringst, wird dein Marktwert automatisch steigen. Mir persönlich ist das aber nicht so wichtig," stellte er klar.
Deutlich wichtiger dürfte ihm sein, beim BVB wieder regelmäßiger zum Einsatz zu kommen. Vielleicht darf Moukoko ja schon beim kommenden Heimspiel gegen den VfB Stuttgart mal wieder länger ran.