Heyer nur noch HSV-Reservist: Wie er und Baumgart seine Rolle sehen
Von Jan Kupitz
Nachdem Moritz Heyer im Sommer 2020 zum HSV gewechselt war, konnte er sich sofort als Stammkraft etablieren. Über die ersten drei Spielzeiten bei den Rothosen war er als Rechtsverteidiger gesetzt, verpasste kaum ein Spiel.
In der abgelaufenen Saison änderte sich die Rolle des 29-Jährigen jedoch dramatisch: Heyer kam in der Liga nur noch 17 Mal zum Einsatz, davon zwölf Mal als Einwechselspieler. Der Allrounder wurde in der Defensive hin und her geschoben, hatte keine feste Position mehr. Daher mehrten sich zuletzt die Wechselgerüchte.
An einen Abschied scheint Heyer aber (vorerst) nicht zu denken. "Ich gebe jeden Tag alles, um mich dem Trainer zu zeigen und mich für Spielminuten zu empfehlen. Dabei gibt mir der Trainer regelmäßiges Feedback und wir stehen im Austausch. Mein voller Fokus liegt auf dem HSV", versicherte Heyer gegenüber der Bild, "auch wenn ich mir bewusst bin, dass wir auf allen Positionen einen Konkurrenzkampf haben – das spricht für die Qualität und die Zusammenstellung unserer Mannschaft."
Der Defensivspieler unterstrich, dass er natürlich "so viel wie möglich" spielen möchte. "Auch wenn ich im Vergleich zu den vorherigen Spielzeiten weniger Minuten absolviert habe, bin ich auch in der vergangenen Saison auf meine Einsätze gekommen. Dass ich mich aber mit der Anzahl zufriedenstelle und mich darauf ausruhe, ist natürlich nicht der Fall. Denn jeder Sportler strebt nach dem Maximum."
Heyer ergänzte kämpferisch, dass er genau wisse, was er zu leisten im Stande sei.
Auch sein Trainer Steffen Baumgart betonte, dass es bei Heyer im Allgemeinen "nicht um seine Qualität" gehe. "Die sieht man immer", so der HSV-Coach. "Es geht eher um die Qualität in den Spielen. "Da hat er, glaube ich, eine Situation hier gehabt, die über einen langen Zeitraum nicht so war, wie wir uns das alle vorgestellt haben."
Generell sei Baumgart zufrieden mit dem Allrounder. "Er ist einer der Spieler, der eine Partie technisch und taktisch leiten kann. Es hat auf eine Art das Problem, dass er vier, fünf Positionen sehr gut spielen kann. Ich sehe das Glas halb voll und nicht halb leer. Er ist ein wichtiger Spieler für den Kader", lobte er den 29-Jährigen, der beim HSV einen Vertrag bis 2026 besitzt.