Mindestens 14 Spieler sollen gehen: Chelsea vor Mega-Herausforderung

Über 40 Spieler stehen derzeit im Kader des FC Chelsea. Mindestens 14 Spieler sollen den Verein noch verlassen - in den nächsten vier Tagen.
FC Chelsea
FC Chelsea / David Rogers/GettyImages
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Nachdem der FC Chelsea am ersten Spieltag der Premier League gegen Titelverteidiger Manchester City verloren hatte, schlugen die Blues fulminant zurück. Mit einem 6:2-Sieg gegen die Wolverhampton Wanderers gelang dem CFC die Wiedergutmachung.

Ziel des Londoner Klubs ist die Rückkehr in die Champions League. Nach dem enttäuschenden zwölften Platz in der Saison 22/23 reichte es auch in der vergangenen Spielzeit nur zu Platz sechs und damit zur Teilnahme an den Playoffs der Conference League. Die Königsklasse bleibt damit zunächst außer Reichweite. Dabei hat der Verein seit der Übernahme von Todd Boehly im Juni 2022 unglaubliche Summen in neue Spieler investiert: Mehr als 1,3 Milliarden Euro flossen seither in Transferausgaben. Kein anderer Verein kommt in diesem Zeitraum auch nur in die Nähe solch gigantischer Zahlen. Auch in diesem Sommer hat der Verein laut Transfermarkt wieder ein Transferdefizit von fast 100 Millionen Euro.

Möglich sind diese Transfers ohnehin nur mit Hilfe vieler Tricks. Vor allem mit langen Vertragslaufzeiten arbeitet Chelsea gerne. Zuletzt unterschrieb beispielsweise Megatalent Cole Palmer eine Vertragsverlängerung, die den 22-Jährigen bis 2033 (!) an den Verein bindet.
Insgesamt sind mittlerweile ganze 17 Spieler des Kaders bis 2030 oder länger an den Verein gebunden. Mit solch irrsinnig langen Laufzeiten kann der Verein die Transferausgaben strecken - und damit das Financial Fairplay umgehen.

Aber der Verein hat nicht nur viel Geld ausgegeben. Es wurde auch eine irrsinnig hohe Zahl neuer Spieler verpflichtet. Mittlerweile umfasst der Kader gut 40 Profis. Auch wenn der neue Trainer Enzo Maresca vor dem Spieltag klarstellte, dass nur 24 davon zur ersten Trainingsgruppe gehören - die Situation ist alles andere als optimal. Allein aus den Abgängen des Spitzenklubs lässt sich mittlerweile eine komplette Startelf bilden. Wie The Athletic berichtet, sollen noch mindestens 14 Spieler verkauft werden. Bei nur noch vier verbleibenden Tagen im Transferfenster ein schier unmögliches Unterfangen.

Schwierige Verhandlungsposition

Wie The Athletic schreibt, sollen Romelu Lukaku, Kepa Arrizabalaga, Ben Chilwell, Raheem Sterling, Trevoh Chalobah, Djordje Petrovic, Carney Chukwuemeka, David Datro Fofana, Armando Broja, Angelo Gabriel, Deivid Washington, Alex Matos, Harvey Vale und Lucas Bergström den Verein noch verlassen. Das größte Problem dabei: Andere Vereine wissen natürlich um den aufgeblähten Kader der Blues. Teure Abgänge sind so kaum möglich, die Verhandlungsposition der aufnehmenden Vereine ist einfach besser. Immerhin zeichnete sich zuletzt eine Rückkehr von Romelu Lukaku in die Serie A zur SSC Neapel ab. Allerdings muss der Verein dabei enorme Einbußen hinnehmen.

Eine Möglichkeit, Spieler möglichst schnell wieder loszuwerden, sind Leihgeschäfte. Doch hier macht die FIFA dem Londoner Klub einen Strich durch die Rechnung. Die Leihregeln des Verbandes sehen vor, dass Vereine nur sechs Spieler über 21 Jahre an internationale Klubs ausleihen dürfen. Drei dieser Plätze sind bereits besetzt. Bereits in der vergangenen Saison blockierten Lukaku und Kepa zwei dieser Plätze. Der Verein möchte die Spieler daher möglichst fest abgeben. Letztlich bleiben nur Leihgeschäfte innerhalb Englands oder Spieler unter Wert abzugeben.

Durch lange Vertragslaufzeiten und hoch dotierte Verträge hat sich der ehemalige Premier-League- und Champions-League-Sieger in eine schwierige Lage manövriert. Und ist damit auch zum Gespött der Fans geworden. Unzählige Memes über die Kabine der Blues kursieren bereits im Netz. Doch für die Besitzer dürfte es wenig zu lachen geben. Vor allem wenn der sportliche Erfolg weiter ausbleibt, könnte der Verein vor einer schwierigen Zukunft stehen. Doch zunächst steht eine schwierige letzte Transferwoche bevor.


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