Messi-Theater geht in die nächste Runde: Löst das Treffen Bartomeu/Messi Senior den Knoten?
Von Guido Müller

Am Mittwoch ist Lionel Messis Vater (und Berater) Jorge in Barcelona eingetroffen. Für den Nachmittag ist ein Treffen mit Barça-Präsident Josep Maria Bartomeu anberaumt. Ziel: die verhärteten Fronten aufzuweichen. Doch dies erscheint immer unwahrscheinlicher.
Während also Messi Sr. sich in Barcelona zeigte, war von seinem Filius weiterhin nichts zu sehen. Weder bei der medizinischen Untersuchung am Sonntag noch bei den nachfolgenden Trainingseinheiten war La Pulga anwesend. Damit spannt der Superstar die Sehne des Bogens immer mehr - und diese könnte sowohl ihm als auch den an seiner Verpflichtung interessierten Klubs am Ende die Hände abreißen. Bildlich gesprochen natürlich.
Kommen sich beide Parteien am Mittwoch näher?
Denn wer nun recht hat, ob der FC Barcelona (in seltenem Einklang mit LaLiga!) oder die Spieler-Seite: das wird am Ende nicht die FIFA oder UEFA entscheiden, sondern die ordinäre Justiz. Und die weiß meistens nicht viel von fußballerischen Emotionen. Und braucht von ihnen auch nichts zu wissen. Vor allem soll sie Klarheit schaffen. Was die streitenden Parteien von sich aus offenbar nicht mehr gebacken kriegen. Klar ist: auf gut Glück, und ohne zu wissen, ob und wenn ja, wieviel Ablöse für den Superstar am Ende fällig wird, wird zur Zeit kein Verein der Welt Messi unter Vertrag nehmen. Und die Uhr tickt unbarmherzig...
Messis Vater sieht Verbleib seines Sohnes in Barcelona als "schwer"
Der Auftritt von Messis Vater, umringt von Dutzenden von Journalisten und Fotografen, wirkte wie das Kreißen des Berges - der am Ende eine Maus gebar. Viel Lärm um nichts, könnte man in shakespeare'scher Diktion auch sagen. Ein "es ist schwer, Leo bei Barça zu sehen" war das einzig halbwegs klare aus seinem Mund. "Schwer" also - aber auch nicht unmöglich. Zuvor waren von ihm die in vergleichbaren Konstellationen üblichen Standardphrasen gedroschen worden. "Ich weiß nichts von Manchester City!" oder "Ich habe nicht mit Guardiola gesprochen!" Abgesehen davon, dass man nicht weiß, ob er wahr spricht oder nicht, entbehren derartige Äußerungen natürlich jeder Aussagekraft. Allerdings kann er aus seiner Perspektive heraus auch kaum was anderes sagen.
Da keine der Parteien mittlerweile mehr zurückrudern kann, ohne dabei einen totalen Gesichtsverlust zu riskieren, tut man als Beobachter gut daran, auch von dem Gespräch zwischen Bartomeu und Jorge Messi nicht allzu viel zu erwarten. Die Chancen, dass diese Seifenoper vor den bereits erwähnten Gerichten endet, wird jedenfalls Tag für Tag größer.