Mega-Hacker spionierte auch Real Madrid aus

Rui Pinto bei einer gerichtlichen Anhörung
Rui Pinto bei einer gerichtlichen Anhörung / PATRICIA DE MELO MOREIRA/Getty Images
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Vor gut einem Monat hat in Lissabon der Prozess gegen den Hacker Rui Pinto begonnen, der aufgrund des Enthüllungsbuches "Football Leaks" internationale Berühmtheit erlangte hatte. Offenbar hat Pinto während seiner Hacker-Tätigkeiten auch den spanischen Großklub Real Madrid gehackt.

So zumindest berichtet es die portugiesische Tageszeitung Correio de Manha (via bild.de). Demnach seien beim spanischen Rekordmeister sensible Daten, wie Verträge, E-mails und Accounts ausspioniert worden. Dies soll der 31-jährige Portugiese mit einer Art virtuellem Supercomputer bewerkstelligt haben. Insgesamt werden dem Angeklagten 90 Straftaten zur Last gelegt. Experten schätzen, dass er für die ihm vorgeworfenen Straftaten, die von Cyberkriminalität über Verletzung des Briefgeheimnisses bis zur Erpressung reichen, zu einer Haftstrafe von 25 Jahren verurteilt werden könnte.

Auch Sporting ausspioniert

Rui Pinto (alias "John") wurde im März vergangenen Jahres von Ungarn, wo er zwei Monate zuvor verhaftet worden war, an sein Geburtsland ausgeliefert und befand sich seit April dieses Jahres in Hausarrest. Zudem wurde Pinto mittlerweile in ein Zeugenschutzprogramm aufgenommen. Der Prozess gilt in Portugal als "Prozess des Jahrhunderts". Als Zeuge ist unter anderem der amerikanische Whistleblower Edward Snowden geladen.

Real Madrid ist übrigens nicht der einzige von Pinto ausspionierte Klub. Auch zu den Datenbanken des portugiesischen Klubs Sporting soll sich Rui Pinto illegalerweise Zugriff verschafft haben.