McKennie blüht bei Juve weiter auf - erneuter Treffer und sicherer Verbleib
Von Yannik Möller
Es gibt noch Schalker, die genug Grund zum Lachen haben. Derzeit das beste Beispiel: Weston McKennie, der bei Juventus Turin regelrecht aufblühte, nachdem er beim S04 nie wirklich zu konstanten Leistungen kam. Inzwischen ist er so wichtig für den Klub, der italienische Rekordmeister plant seinen Verbleib bereits ein.
Als Weston McKennie den FC Schalke 04 im Sommer verlassen sollte, gab es nicht allzu wenige Fans, die das als den absolut richtigen oder zumindest vernünftigen Schritt hielten. Zwar wurde sich teilweise noch etwas an der Entscheidung gerieben, ihn auszuleihen, anstatt ihn direkt zu verkaufen, aber eine Protestwelle gegen den vorgefertigten Abschied des Mittelfeldspielers blieb aus.
Rückblickend, mal wieder, ein typischer S04-Verlauf, möchten die Anhänger meinen: McKennie kam bei Juventus Turin, die ihn dann recht überraschend holten, nicht nur zu seinen Einsatzzeiten - was vor dem Beginn der Saison schon etwas angezweifelt wurde. Nach und nach wurde er sogar zum wichtigen Stammspieler unter Trainer Andrea Pirlo. Und wem würde man eine Bewertung eines solchen Spielers aus dem Mittelfeld eher zutrauen, als dem Italiener?
McKennie mit exzellenter Entwicklung bei Juventus - Verpflichtung längst eingeplant
Die letzten Wochen gestalteten sich für McKennie immer positiver. Regelmäßige Startelf-Einsätze, sowohl in der Serie A als auch in der Champions League. Immer mehr wurde er zum wichtigen Bestandteil zwischen Defensive und Offensive, dazu hat er bereits drei eigene Treffer erzielen können. Zwei davon in diesem noch äußerst jungen Jahr, das Letzte am heutigen Sonntag beim 2:0-Erfolg gegen den FC Bologna. Seine statistischen Bewertungen liegen im Schnitt viel höher, verglichen mit sämtlichen Spielern, die in dieser Spielzeit noch für Königsblau auflaufen (Beispiel via Sofascore: 7,05 vs. maximum 7,01 von Frederik Rönnow).
Doch ist es nicht dabei geblieben, dass der 22-Jährige eine für sich persönlich sehr annehmbare Saison spielt - vor allem im Vergleich zu seinen Spielen für Schalke. Längst hat er die Aufmerksamkeit der großen Fußballwelt auf sich gezogen, als der Spieler, der vom Krisen-Klub aus der Bundesliga kam, um sich bei einem der großen europäischen Top-Vereine zu etablieren und mindestens hin und wieder zum Leistungsträger zu werden.
Der Juve-Vorstand soll sogar so zufrieden mit ihm sein, dass ein Verbleib über den Sommer hinaus längst eingeplant ist (via Fabrizio Romano). Dabei ist es offenbar bereits egal, ob die Bedingungen für die etwaige Kauffplicht, die im Leihvertrag aktiviert werden kann, erreicht werden oder nicht. Die 18,5 Millionen Euro, die dann zu den bereits gezahlten 4,5 Millionen Euro fällig werden, wirken mittlerweile schon fast wie ein kleines Schnäppchen. Immerhin muss man bedenken, dass der US-Amerikaner noch sehr jung ist und trotz einer bereits jetzt beeindruckenden ersten Saison mit einem gänzlich neuen Fußballstil in einem unbekannten Umfeld viel Entwicklungspotenzial vor sich hat.
Für McKennie scheint es auf einen für ihn gerechtfertigten und glücklichen Abschied von Blau-Weiß hinauszulaufen. Auch wenn er seinem Noch-Verein weiterhin verbunden ist, was beispielsweise an den Jubelszenen beim Sieg gegen die TSG Hoffenheim zu sehen war, so wird er bei der zu erwartenden Entscheidung, in Italien zu bleiben, wohl kaum eine Träne verlieren.