Wegen Mbappé-Finanzierung: Denkt Real Madrid über einen Verkauf von Vinicius Jr nach?
Von Guido Müller
Auf der Suche nach Geldquellen, um Superstar Kylian Mbappé finanzieren zu können, soll Real Madrid nun auch bereit sein, den Brasilianer Vinicius Jr zu verkaufen.
Während der nunmehr schon seit Wochen andauernden Gespräche zwischen Real Madrid und Manchester United bezüglich des Transfers von Raphael Varane sollen die Spanier, einem Bericht des englischen Mirror zufolge, den Red Devils auch Angreifer Vinicius Jr angeboten haben.
Der 21-jährige Brasilianer, der vor drei Jahren gegen eine Ablösesumme von 45 Millionen Euro vom Traditionsklub Flamengo verpflichtet wurde, weiß zwar Carlo Ancelotti als Fürsprecher hinter sich, doch die Verantwortlichen des Klubs denken trotzdem über einen Transfer des Stürmers nach.
Vinicius Jr - rein sportlich durchaus verzichtbar
Dies hat sowohl sportliche als auch rein formale Gründe. Tatsächlich ist die bisherige Leistungsbilanz des einst als kommenden Weltstar gepriesenen Südamerikaners nicht gerade atemberaubend.
In 118 Pflichtspielen für die Königlichen gelangen Vinicius Jr gerade mal 37 Torbeteiligungen (14 Treffer, 23 Assists).
Doch auch aus sportrechtlichen Gründen ist Real geradezu gezwungen, laut über den Brasilianer nachzudenken.
Denn mit der Rückkehr von Gareth Bale (war in der vergangenen Saison an Tottenham ausgeliehen), der seinen bis 2022 laufenden Vertrag in der spanischen Hauptstadt offenbar zu erfüllen gedenkt, hat Real aktuell vier Nicht-EU-Ausländer unter Vertrag: Militao, Rodrygo, Bale (nach dem Brexit) und eben Vinicius Jr.
Doch nur drei dürfen eingeschrieben werden. Heißt: es ist einer zu viel an Bord. Von Militao wird man sich derzeit kaum trennen wollen, da man mit Sergio Ramos bereits einen Innenverteidiger verloren hat. Raphael Varanes Abgang scheint zudem bevorzustehen.
Blieben der Waliser und die beiden brasilianischen Angreifer. Ein Verkauf Bales erscheint utopisch. Für den in die sportliche Bedeutungslosigkeit abgerutschten Rodrygo wiederum dürften sich nicht all zu viele Interessenten finden. Bliebe also nur noch Vinicius Jr.
Problem: die hohe Ablöseforderung - und der Spieler selbst!
Doch es gibt zwei Probleme: zum einen die hohen Ablöseforderungen der Madrilenen, die sich einen Verkaufserlös von 70 Millionen Euro versprechen. Von einer Leihe mit anschließend greifender bindender Kaufoption ist in diesem Zusammenhang die Rede.
Zum anderen wäre da die Weigerung des Spielers selbst, das Bernabéu-Stadion zu verlassen.
70 Millionen Euro wiederum wird natürlich auch der englische Gigant aus Manchester nicht für Vinicius Jr hinblättern. Zumal die Roten Teufel vom Old Trafford mit Jadon Sancho (85 Millionen) bereits einen Mega-Deal in diesem Sommer gestemmt haben. Varane, für den Real um die 50 Millionen Euro fordert, könnte die nächste kostspielige Akquise der Nordengländer sein.
Und Vinicius Jr selbst hatte schon im Zuge der frühjährlichen Gerüchte um einen Wechsel zu Paris St. Germain sein Veto eingelegt und unmissverständlich klar gemacht, in Madrid bleiben zu wollen.
Entweder schraubt Real also die Forderungen um einiges herunter - oder muss anderweitig sehen, wie sie aus diesem Personal-Schlamassel herauskommen und gleichzeitig Gelder generieren können, um sich den großen Traum einer Mbappé-Verpflichtung in diesem Sommer zu erfüllen.