Mayoral über seinen Wechsel zur AS Rom: Zidane wollte, dass Jovic geht
Von Guido Müller
Viele Beobachter, nicht nur aus dem inneren Zirkel des Klubs, hatten in diesem Sommer mit einem Abgang von Luka Jovic aus Madrid gerechnet. Doch am Ende blieb der Serbe - und Nachwuchsmann Borja Mayoral packte dafür seine Koffer. Jetzt erklärt der 23-jährige Spanier die Gründe dafür.
Wenn es nur und ausschließlich nach Reals Trainer Zinédine Zidane gegangen wäre, würde der frühere Eintracht-Torjäger Luka Jovic jetzt wohl woanders seine Stiefel schnüren. Zu mickrig nahm sich die Ausbeute des Stürmers in seinem ersten Jahr bei den Königlichen aus (2 Tore, 2 Assists in 27 wettbewerbsübergreifenden Spielen). Hinzu kamen gewisse Undiszipliniertheiten wie sämtliche Corona-Vorsichtsmaßnahmen ignorierende Besuche von Partys in seiner Heimat oder das Praktizieren von als Risiko-Aktivität eingestuften Sportarten wie Jet-Ski-Fahren.
Keine Angebote für Jovic
Doch natürlich wäre der Verlust, einen definitiven Verkauf vorausgesetzt, immens gewesen. Denn die 60 Millionen Euro, die die Blancos im vergangenen Sommer nach Frankfurt überwiesen hatten, wären natürlich nicht ansatzweise zurückgeflossen. Die für Real möglicherweise interessanten Offerten anderer Klubs blieben aus - und Jovic soll nun eine neue Chance bekommen.
Doch das ist nur ein Teil der Wahrheit. Denn Jovic' Stürmer-Kollege Borja Mayoral, der nach einer zweijährigen Leihe an die UD Levante in diesem Sommer zurück in die spanische Hauptstadt gekommen war, ging von sich aus auf Zidane zu. "Als ich in der Vorbereitung wieder in Madrid ankam, wollte ich den Klub schnellstmöglich verlassen, aber Zidane wollte, dass ich bleibe, aber ich wollte gehen“, sagte Mayoral am Mittwoch bei seiner offiziellen Vorstellung bei seinem neuen Klub AS Rom. (Quelle: realtotal.de)
Die Giallorossi leihen den Stürmer zunächst für zwei Jahre aus, und können jeweils im Sommer 2021 und im Sommer 2022 eine vertraglich fixierte Kaufoption für den in Parla, in der Nähe von Madrid, geborenen Stürmer ziehen. Im nächsten Jahr soll diese bei 15, ein Jahr darauf bei 20 Millionen Euro liegen.
Mayoral sieht seine Zukunft in Rom
Für alle drei Parteien eine scheinbare win-win-Situation. Die Römer haben nun einen Back-up (oder gar mehr) für Edin Dzeko, Real kann versuchen, Jovic in die Spur zu bringen - und Mayoral erwarten mehr Einsatzzeiten als im Kader der Königlichen. Und so erklärte der in der Jugend von Real ausgebildete Stürmer seinem damaligen Noch-Trainer in dessen Büro, dass er "die Chance, bei einem Klub wie der Roma zu spielen und (sich) dort zu entwickeln, nicht ausschlagen" könne. Und Zidane gab am Ende grünes Licht für den Deal.
Trotz der Tatsache, dass es sich nur um Leihgeschäft handelt, sieht sich Mayoral bereits mehr als Rom-Spieler denn als Blanco. Und bei den Römern sieht er sich auch nicht als bloßen Ergänzungsspieler oder zweite Wahl hinter den gesetzten Akteuren. "Ich betrachte mich nicht als Dzekos Ersatz", formuliert Mayoral kess. "Wir sind zwei Stürmer, und ich komme mit dem großen Wunsch, mich gut zu schlagen und der Roma zu helfen, ihre Ziele zu erreichen."