Keine Sorge, Fohlen-Fans: Max Eberl wird Gladbach auf Kurs halten!
Von Stefan Janssen
Zuletzt keine guten Ergebnisse in der Bundesliga, Gerüchte um Spieler und vor allem den Trainer: Nach anderthalb wunderbaren Jahren ist Borussia Mönchengladbach aktuell in etwas unruhigerem Fahrwasser unterwegs - unabhängig davon, dass einige dieser Störgeräusche von außen kommen. Doch Sportdirektor Max Eberl wird das Schiff der Fohlen auf Kurs halten.
Schon oft hat man das Sprichwort gehört, dass es viel einfacher sei, nach oben zu kommen, als oben zu bleiben. Gladbach macht gerade ein klein wenig die Erfahrung. Für die Fohlen ist die Champions League "oben". Theoretisch geht natürlich mehr, aber besonders realistisch ist eine deutsche Meisterschaft nicht. Und nachdem sich die Gladbacher in der vergangenen Saison mit so schönem Fußball in die Königsklasse gespielt hatten, sind die zuletzt ein wenig von ihrem Kurs abgekommen.
Erster kleiner Knick unter Rose
Die Leistungen der Mannschaft wurden immer schwächer, was sicher auch mit der Belastung und mit Verletzungen zu tun hatte. Aber eben auch die ständigen Gerüchte rund um Spieler und vor allem momentan um Trainer Marco Rose lassen die Befürchtung zu, dass das schöne Leben ein bisschen vorbei ist, dass es jetzt wieder etwas runter geht. Dass eben nicht, wie zu Beginn unter Rose, wieder der nächste Schritt gelingt. Sondern man jetzt wieder um die Europa League bangen muss.
Rose steht für das Erreichen der Champions League. Dieter Hecking vor ihm hat es gut gemacht, aber es fehlte der letzte Punch. Den hatten die Gladbacher unter ihrem aktuellen Trainer und schafften es so mal wieder unter die besten Vier. Die Mannschaft hatte sich klar entwickelt, wirkte mutiger und einfach besser. Es gab ein anderes Selbstverständnis. Zuletzt hat der Wind in Segeln aber stark nachgelassen, es geht nicht mehr mit voller Kraft voraus.
Doch es gibt vor allem einen, der sich dagegen wehrt: Sportdirektor Max Eberl. Er erkennt seit Jahren die Zeichen der Zeit und macht fast immer alles richtig. Er ist, mit dem Scouting-Team, die Konstante im sportlichen Erfolg seit 2011, er ist der Vater des Ganzen. Er hat so viele richtige Entscheidungen getroffen, zum Beispiel eben, Dieter Hecking schweren Herzens vor die Tür zu setzen und Marco Rose zu holen.
Eberl hat sicher schon einen Plan
Eberl wird auch jetzt wieder den Kompass in der Tasche haben. Bestimmt weiß er, ob ab Sommer ein neuer Trainer auf der Gladbacher Bank sitzt oder nicht. Er weiß auch, dass vor ihm viel Arbeit liegen wird, um sich dauerhaft in den Champions-League-Regionen zu etablieren. Oder wenigstens jedes Jahr international zu spielen. Es beginnt im Frühjahr, wenn er viel am Kader machen muss, weil 2022 wichtige Verträge auslaufen: Verlängern oder verkaufen? Vielleicht muss er auch einen neuen Trainer suchen. Und das alles in einer angespannten finanziellen Situation durch die Corona-Pandemie.
Wahrscheinlich kommt die Auszeit, die sich der 47-Jährige im Januar nehmen will, deshalb auch genau richtig. Noch einmal vier Wochen durchschnaufen, bevor er wieder einige richtungsweisende Entscheidungen treffen muss. Eberl hat sicher schon einen Plan, er hat eine Idee, wie er Gladbach eben nicht verwalten, sondern gestalten kann, wie er selbst sagt. Deshalb hat er seinen Vertrag bis 2026 verlängert. Und dass das so ist, sollte jeden Gladbach-Fan beruhigen, der ob der aktuellen Gerüchte und der mäßigen Leistungen auf dem Rasen ein klein wenig besorgt ist. Eberl hält das Schiff auf Kurs.