Max Eberl bei RB Leipzig vor unerwartetem Verkaufszwang
Von Yannik Möller
Im nahenden Transfer-Sommer wird RB Leipzig aufgrund mehrerer Faktoren wichtige Leistungsträger verkaufen müssen. Vorgaben seitens Red Bull und der UEFA, sowie die wackelnde Champions-League-Qualifikation setzen Max Eberl dahingehend unter Druck.
Im Vergleich zu den allermeisten anderen Vereinen in der Bundesliga, befindet sich RB Leipzig zweifelsohne in einer finanziell sehr priviligierten Ausgangslage. Die Rückendeckung durch Red Bull ist, wenngleich durch die Regeln im Profifußball limitiert, existent und groß.
Und dennoch wird Max Eberl in diesem Transfer-Sommer auch einen größeren Fokus auf Verkäufe legen müssen. Der Sportbild zufolge müssen spürbar mehr als 100 Millionen Euro durch Abgänge von Spielern erwirtschaftet werden. Die Hintergründe: Red Bull möchte keineswegs an den Vorgaben der sogenannten 'Financial Sustainability' der UEFA anecken.
Diese Vorgaben regeln, wie viel Geld ein einzelner Sponsor, oder in diesem Fall eher Geldgeber, in einen Verein stecken darf. Im Fall von RBL sind das dem Bericht zufolge weniger als 60 Millionen Euro pro Jahr.
Finanzielle Regeln, Einkäufe und unsichere CL-Quali: Eberl muss für Einnahmen sorgen
Weil aber bereits Sommer-Verpflichtungen eingetütet wurden, wie etwa von Nicolas Seiwald für 20 Millionen und Benjamin Sesko für 24 Millionen Euro, muss der Verein die entsprechende Bilanz aufweisen können. Weil der aktuelle Tabellenfünfte auch die Qualifikation für die Champions League verpassen könnte, droht ein Absenken des 'Media Value'. Sinkt dieser von der UEFA festgelegte Wert, der sich auf die öffentliche Präsenz eines Vereins bezieht und somit etwa von der Königsklasse abhängig ist, müsste Red Bull die Mittel für den Bundesligisten noch weiter senken.
Ein realistisches Szenario, dem mit den Verkäufen entgegengewirkt werden muss. Alles andere als eine einfache Aufgabe für Eberl, obwohl der Abgang von Christopher Nkunku bereits feststeht. Dieser wird den Sachsen etwas mehr als 60 Millionen Euro einbringen. Das ist aber erst in etwa die Hälfte von der Summe, die der Sportchef schlussendlich vorlegen soll.
Weiteres Geld könnten die Verkaufskandidaten wie André Silva, Lukas Klostermann oder Yussuf Poulsen einbringen. Auch für Tom Krauß wird es etwas geben. Aber zum einen sind die Summen für diese Spieler eher klein und zum anderen nicht gewiss. Eberl erhofft sich der Sportbild zufolge im Optimalfall bis zu 40 Millionen Euro für diese Spieler.
Also wird auch mindestens ein Leistungsträger gehen müssen, den man grundsätzlich gerne behalten würde. Dabei stehen allen voran Dani Olmo und Josko Gvardiol im Fokus.
Olmo, weil die Vertragsverlängerung wohl nicht mehr zustandekommt und der Sommer dann der letzte Zeitpunkt ist, bei dem eine Ablösesumme noch möglich wäre. Gvardiol, weil er sich bereits in den Fokus der absoluten Top-Teams gespielt hat und sie ihn frühzeitig für sich gewinnen möchten. Der Spanier könnte noch etwa 30 bis 40 Millionen Euro einbringen, sollte ein Klub ernst machen. Beim Kroaten würden etwa 100 Millionen Euro anvisiert, wobei die Verhandlungen vermutlich schon bei 70 bis 80 Millionen Euro aufgenommen würden.
Immerhin: Durch die Einnahmen durch Spielerverkäufe würde Eberl einen gewissen Teil davon auch in eigene Transfers reinvestieren können. Das ermöglichen die finanziellen Vorgaben ebenso.