Matthäus verwundert über Goretzka-Entscheidung

Beim Heimsieg gegen den SC Freiburg (3:1) vor der Länderspielpause durfte Leon Goretzka nach Einwechselung immerhin eine Minute ran, beim Topspiel am Samstagabend bei Holstein Kiel (6:1) fehlte er nun komplett im Kader des FC Bayern. Der Mittelfeldspieler verpasste die Partie jedoch nicht aufgrund einer Verletzung.

"Wenn es nicht Leon ist, wäre es jemand anderes", sagte Trainer Vincent Kompany vor dem Spiel am Sky-Mikrofon. "Ich habe 21 Spieler. Lasst uns nochmal am Ende der kommenden Woche schauen, wir haben nun drei Spiele vor uns."

Auch Sportvorstand Max Eberl versuchte kurz darauf, die Entscheidung seines Trainers zu erklären: "Wir haben von Anfang an klar kommuniziert, dass wir einen sehr ausgewogenen Kader haben werden. Dass wir mit Aleks Pavlovic einen Spieler haben, der jetzt Nationalspieler geworden ist, mit Palhinhaeinen Transfer machen werden. Das wusste Leon vorher. Das wir mit Josh Kimmich wieder im Mittelfeld planen. Dann ist es eben so, dass die Konkurrenzsituation bei Bayern München hoch ist."

Goretzka über Ausbootung "sauer" - Matthäus vermisst Mittelfeldstar

Eberl gab zu, dass Goretzka nur schwer mit der Entscheidung leben konnte, die Reise nach Kiel nicht mitantreten zu dürfen. "Wir haben auch gesagt, wenn Leon da ist und bereit ist, sich der Situation zu stellen, dann wird er völlig normal behandelt. Leon ist ein großartiger Typ. Ich mag ihn sehr, auch wenn er momentan natürlich sauer ist. Das verstehe ich auch. Aber das gehört zum Fußball-Leben auch dazu", erklärte der 50-Jährige.

Für Lothar Matthäus ist die Entscheidung, Goretzka nicht mitzunehmen, trotz der Erklärungen der Verantwortlichen nur schwer nachvollziehbar: "Im Kader vermisse ich ihn. Alle haben ihn gelobt, wie er in dieser Woche trainiert hat. Man hat auch gehört, dass Kompany ihn super gelobt hat. Dass er gar nicht im Kader ist, wundert mich natürlich. Die Entscheidung des Trainers sollte man aber akzeptieren", so der heutige TV-Experte bei Sky.

Ob Goretzka in der kommenden Woche wieder zum Aufgebot zählt, ist offen. Da aber mit dem Champions-League-Auftakt gegen Dinamo Zagreb am Dienstag und dem Bundesliga-Heimspiel gegen Werder Bremen am kommenden Samstag zwei Partien innerhalb weniger Tage stattfinden, darf der 29-Jährige allein aus Rotationsgründen auf eine Chance hoffen.

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