Mathys Tel schließt sich dem FC Bayern an: Alle Details zum Transfer-Kracher
Von Dominik Hager
Der FC Bayern hat sich mit Mathys Tel einen 17-Jährigen geangelt, der möglichst bald in der Lage sein soll, den Abgang von Robert Lewandowski zu kompensieren. Der junge Franzose soll noch am Montag den Medizincheck absolvieren und im Anschluss einen Vertrag bis 2027 unterschreiben.
Während sich Julian Nagelsmann und sein Team auf ihrem US-Trip befanden, war einer nicht dabei. Die Rede ist vor Hasan Salihamidzic, der in Europa blieb, um den Tel-Deal über die Bühne zu bringen. Dies ist dem Münchner Sportvorstand nach zähen Verhandlungen und einem persönlichen Besuch in Rennes auch gelungen. Der Youngster wird laut Angaben der BILD noch am heutigen Montag den Medizincheck absolvieren und einen Fünfjahresvertrag unterzeichnen. Am Dienstag soll er dann zum ersten Mal mit seinen neuen Kollegen trainieren.
Die Ablöse für die große Sturm-Hoffnung beträgt 20 Millionen Euro plus 8,5 Millionen an Bonus-Zahlungen. Da die Verhandlungen ins Stocken gerieten, erklärte sich das Management des Spielers bereit, einen Teil der 20 Millionen Euro selbst zu stemmen.
Bayerns neuer Lewandowski ist eher ein Mini-Mbappé
Mathys Tel ist die Münchner Antwort auf den Abgang von Robert Lewandowski. Zwar ist der Neuzugang erst 17 Jahre alt und damit halb so alt wie der Pole, jedoch traut ihm Nagelsmann trotzdem schon einiges zu. Zuletzt ließ der Bayern-Coach verlauten, dass er im Jahr eins mit "zehn Saisontoren schon glücklich wäre", er aber die Vision habe, dass Tel 40 Tore pro Saison macht.
Hochgegriffene Zahlen, wenn man bedenkt, dass der Youngster bis jetzt noch gar kein Profi-Tor erzielt hat. Dafür zeigte er seine Qualitäten bereits in den französischen Junioren-Teams und führte Les Bleues als Kapitän zum U17-EM-Titel.
Mathys Tel wird in Frankreich als Mini-Mbappé bezeichnet, weil er schnell, trickreich und torgefährlich sei. Demnach ist er vom Stürmer-Typen auch nicht mit Robert Lewandowski vergleichbar, der ja weniger über Dribblings und Tempo kommt.
Die Bayern haben den Spieler über zwei Jahre hinweg sehr genau studiert. Dabei kam man zum Ergebnis, dass er ein gutes Tempo mitbringt, tolle Freistöße schießen kann und eine Gier auf dem Platz zeigt, die laut Salihamidzic "Bayern-like" ist. Aufgrund seiner Spielweise ist er zwar kein "klassischer Lewandowski-Ersatz", könnte laut BILD-Informationen jedoch die Rückennummer Neun erben. Dafür spricht jedenfalls, dass kein weiterer Stürmer kommen soll.
Bayern freut sich auf Tel-Ankunft: Zunächst Backup-Rolle angedacht
Tel ist derjenige, der den Polen langfristig ersetzen soll. "Er kann einer der besten Stürmer der Welt werden - das ist unser Plan", stellte Nagelsmann da. Kingsley Coman freut sich ebenfalls auf seinen jungen Landsmann. "Ich habe ihn noch nicht spielen sehen. Aber was mit berichtet wird, ist sehr gut", zeigte er sich hoffnungsvoll.
In Münchnen sollte man aber aufpassen, die Erwartungshaltung an Tel nicht zu früh in die Höhe schießen zu lassen. Immerhin sprechen wir hier von einem Spieler mit einer Hand voll Profi-Einsätze. Als Stammspieler ist Tel auch zunächst nicht eingeplant, sondern soll eine Backup-Rolle hinter dem Sturm-Duo Gnabry & Mané (oder auch Müller) einnehmen und von diesem sowie von Nagelsmann lernen.
In München erhofft man sich, mit Tel einen ähnlichen Glücksgriff gemacht zu haben, wie es Real Madrid beispielsweise mit Vinicius Junior gemacht hat. Um den anderen europäischen Top-Klubs zuvor zu kommen, war man daher auch bereit, den riskanten Deal mit einer hohen Ablöse einzufädeln.