Umstrittener Mason Greenwood vor Wechsel nach Frankreich
Von Lennart Sörnsen
Mason Greenwood soll kurz vor einem Wechsel nach Marseille stehen. Der 22-Jährige, der als Eigengewächs von Manchester United einst als großes Talent galt, steht nach Veröffentlichungen einer Ex-Freundin über häusliche Gewalt vor dem Aus bei Manchester United. Der Verein hatte den Stürmer nach den Veröffentlichungen freigestellt. Außerdem wurde er wegen Vergewaltigung und Körperverletzung angeklagt - dieser Vorwurf wurde aber schließlich fallen gelassen, nachdem mehrere Zeugen ihre Aussagen zurückgezogen hatten.
Bereits in der vergangenen Saison war der Engländer nach La Liga an den FC Getafe ausgeliehen. Rein sportlich spielte Greenwood in Spanien eine gute Saison und fand zurück in die Spur, der Stürmer kam auf insgesamt zehn Tore und sechs Vorlagen und absolvierte 33 Spiele in der höchsten spanischen Spielklasse, davon 30 von Beginn an. Abseits des Platzes blieben die Kontroversen um Greenwood jedoch ein Dauerthema. Obwohl die Anklage fallen gelassen wurde, ist Greenwood bei vielen Fans in Ungnade gefallen, vor allem die gegnerischen Anhänger zeigten bei Spielen gegen Getafe mit Beschimpfungen und Buhrufen, was sie von Greenwood halten.
Dennoch ist das Interesse an dem Stürmer nach wie vor groß, zuletzt gab es Gerüchte um mehrere große Vereine, darunter der SSC Neapel und Lazio Rom, auch die Verantwortlichen des BVB sollen Greenwood als Alternative zu Jadon Sancho diskutiert haben. Nun soll jedoch ein Wechsel nach Frankreich konkreter werden.
Wie der Fußballjournalist und Transferexperte Fabrizio Romano auf X (ehemals Twitter) berichtet, soll Olympique Marseille ein offizielles Angebot über 30 Millionen Euro abgegeben haben, wobei der Deal auch eine hohe Weiterverkaufsbeteiligung für United beinhalten soll, die demnach bei einem späteren Transfer ihres Jugendspielers 40-50 Prozent der Ablösesumme einstreichen würden. Diese Weiterverkaufsklausel sei für United ein wichtiger Bestandteil eines Verkaufs von Greenwood.
OM-Anhänger reagieren empört
Wie die französische Zeitung RMC Sports berichtet, sind die Fans des französischen Klubs allerdings alles andere als begeistert von der Idee, Greenwood demnächst für ihren Verein spielen zu sehen.
Einige Fangruppen haben daher den Hashtag #Greenwoodnotwelcome ins Leben gerufen und sich in einer Reihe von Posts auf X und in einem offenen Brief an den Sportdirektor des Vereins, Medhi Benatia - der deutschen Fans vor allem als ehemaliger Innenverteidiger des FC Bayern München bekannt sein dürfte - und den neuen Trainer Roberto de Zerbi gewandt. Die Fans plädierten dafür, die Werte des Vereins zu respektieren und von einem Engagement abzusehen. Ob sie damit Erfolg haben werden, ist allerdings fraglich: De Zerbi hatte zuletzt das Interesse an Greenwood bestätigt, die Transferbemühungen scheinen zudem weit fortgeschritten zu sein.
Bei einem Wechsel nach Frankreich würde übrigens auch der FC Getafe mitverdienen, die Spanier hatten eine entsprechende Klausel als Kompensation bekommen, um den kontroversen Spieler unter Vertrag zu nehmen.