Nach Degradierung zur Nummer zwei: Schwäbe widerspricht Effzeh-Aussagen
Von Franz Krafczyk
In der Abstiegssaison 2023/24 war Marvin Schwäbe noch einer der wenigen Lichtblicke im Team des 1. FC Köln. Umso verwunderlicher ist die neue Konstellation seit Saisonbeginn, in welcher der 29-Jährige in der 2. Liga plötzlich nur noch die Nummer zwei hinter Talent Jonas Urbig ist, der seit seiner Leih-Rückkehr aus Fürth das Vertrauen bekommt.
Zwar betonte der Verein, dass Schwäbe frühzeitig signalisiert habe, den Verein bei einem Abstieg verlassen zu wollen. Im Interview mit dem kicker schilderte der Torhüter jedoch eine andere Sicht: "Vor dieser Saison habe ich von verschiedenen Seiten erfahren, dass ich ins zweite Glied rücken soll und Jonas Urbig die Nummer eins wird. Das war für mich natürlich extrem bitter, gerade wenn man ans Leistungsprinzip glaubt", so Schwäbe.
"Nachdem klar war, wie die Situation ist, habe ich verständlicherweise Alternativen eruiert. Ich will ja spielen. Ich weiß natürlich auch, was ich am 1. FC Köln habe und dass ich hier zum Bundesligaspieler gereift bin. Dementsprechend war klar für mich, dass ich nicht einfach sage: Ich gehe definitiv. So, wie es jetzt ist, ist natürlich nicht zufriedenstellend", betonte Schwäbe, der nach dem Abstieg im Mai noch ein emotionales Interview gab, in dem er sich zu den Geißböcken bekannte.
Dass sich die Kölner für Urbig entschieden, sei eine Entscheidung, die er respektieren müsse. "Von meiner Seite aus kann ich sagen, dass ich mir in den vergangenen zwei, drei Jahren nichts zu Schulden kommen gelassen und meine Leistung gebracht habe. Auch vergangenes Jahr war ich zufrieden mit meinen Leistungen - bis auf die Tatsache, dass wir abgestiegen sind. Das war extrem bitter", bedauerte Schwäbe.
Nach Schwäbes Verbleib im Sommer: Wird das Ausland im Winter wieder ein Thema?
Trotz Kontakten zu anderen Vereinen kam ein Wechsel im Sommer aus "verschiedenen Gründen" jedoch nicht zustande, weshalb Schwäbe zumindest bis Winter weiter auf der Kölner Bank sitzen wird. Im Januar sei ein Wechsel keineswegs auszuschließen: "Wenn man ins zweite Glied rückt, ist es alles andere als das, was man sich als Sportler vorstellt", so Schwäbe.
Nachdem in Medien vom Interesse aus der englischen zweiten Liga die Rede war, könnte ein Wechsel ins Ausland auch im Winter wieder zum Thema werden. Zwar sei sein primäres Ziel, "unter Wettkampfbedingungen" zu spielen, sagt Schwäbe. "Aber ich habe eine Familie, bin Vater von zwei Kindern und muss alles in Einklang bringen. Das vergessen viele Leute, wenn sie über den Traumjob Profifußballer sprechen."
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