Das bedeutet die Pieringer-Leihe für weitere Schalke-Transfers
Von Yannik Möller
Marvin Pieringer hat Schalke 04 leihweise verlassen und sich dem SC Paderborn angeschlossen. Das wird direkte Auswirkungen auf die weiteren Transfers von Königsblau haben.
Für den 22-Jährigen geht es also wieder zurück in die 2. Bundesliga. Er selbst hatte sich vor wenigen Wochen noch als "bereit für die erste Liga" angesehen. Zum damaligen Zeitpunkt schien ein Leih-Wechsel für ihn kein Thema zu sein. Lieber wollte er sich der Konkurrenz bei S04 annehmen und auf Einsatzzeiten spekulieren.
Nun ist klar: Daraus wird nichts. Stattdessen wird er in einem spielstarken Team auf viele Einsätze hoffen können, wo er im Sinne aller Beteiligten hoffentlich möglichst viele Tore erzielen und sich so weiter verbessern wird.
Dass sich Königsblau doch noch von ihm getrennt hat, ist überraschend. Immerhin bot er vor allem gegenüber Simon Terodde und Sebastian Polter einen anderen Spieler-Typus an. Er ist viel eher mitspielender Angreifer, als dass er - wie die beiden Routiniers - primär der Abnehmer von Flanken und Zuspielen ist. Ein schnellerer, beweglicherer Stürmer, womit er eine Facette ins Spiel bringen könnte, die Terodde und Polter nicht vorzuweisen haben.
Überraschend ist die Entscheidung aber auch deshalb, weil Pieringer in seinen Vorbereitungs-Einsätzen eigentlich stets überzeugen konnte. Zwar schoss er die Testspiel-Gegner nicht gerade zusammen, doch das schafften auch die anderen Angreifer nicht. Um das S04-Spiel mit Flanken in den Sechzehner weniger eindimensional zu machen, wäre er hilfreich gewesen. Auch wenn er sicher noch kein ausgereifter Erstliga-Spieler ist.
Pieringer-Abgang als klares Indiz für weiteren (Offensiv-)Transfer
Zeitgleich hat der Abschied von Pieringer, und damit auch von seinen Spiel-Eigenschaften, natürlich Folgen auf die weiteren Transfers. Rouven Schröder hatte bereits angekündigt, dass Schalke nochmal aktiv werden wird.
Spätestens mit dieser Leihe dürfte klar sein, dass sich das primär auf den Offensiv-Bereich beziehen wird. Schröder und auch Frank Kramer wird klar gewesen sein, dass die anvisierten ein, zwei weiteren Neuzugänge ebenfalls vor Pieringer stehen würden. Daher die Entscheidung, ihn zu verleihen.
Die Frage, die sich nun stellt: Wird endlich ein weiterer Flügelspieler geholt, den die Gelsenkirchener noch brauchen? Oder wird es ein weiterer Angreifer, der in etwa die Rolle des jungen Schalkers übernehmen wird, aber als bereits etablierter Bundesliga-Spieler? Oder aber wird es ein Spieler werden, der sowohl im Zentrum, als auch auf der Außenbahn agieren kann? Auch das wäre eine Option.
Bis zuletzt ließ Kramer die Mannschaft primär im 4-2-2-2 und im 4-2-3-1 auflaufen. Auch das 4-3-3 soll noch in der engeren Auswahl liegen. So wäre es denkbar, dass der gesuchte Neuzugang im ersten System im Angriff, und im 4-3-3 auch als Flügelspieler agieren kann.
Ebenfalls dürfte davon auszugehen sein, dass diese weitere Verpflichtung auch vergleichsweise zeitnah feststehen wird. Es ist wohl unwahrscheinlich, dass Schröder einen Spieler ausleihen würde, ohne einen Ersatz beziehungsweise eine erhoffte bessere Alternative nicht zumindest ansatzweise sicher hat.