Marozsán, Harder und Co: Diese 10 Fußballerinnen sind im Sommer ablösefrei zu haben
Von Helene Altgelt
Die Vorbereitungen für das Transferfenster im Sommer laufen bereits auf Hochtouren: Der VfL Wolfsburg hat schon fünf Spielerinnen verpflichtet, viele Abgänge stehen ebenfalls fest. Bei den Spielerinnen, deren Vertrag im Sommer endet, beginnt die heiße Phase der Verhandlungen. Darunter sind dieses Jahr einige große Namen.
Der Vertrag dieser Spielerinnen läuft im Sommer aus
- Dzsenifer Marozsán (Olympique Lyonnais)
- Alessia Russo (Manchester United)
- Kadidiatou Diani (Paris Saint-Germain)
- Lia Wälti (FC Arsenal)
- Catarina Macario (Olympique Lyonnais)
- Ashley Lawrence (Paris Saint-Germain)
- Pernille Harder (FC Chelsea)
- Magdalena Eriksson (FC Chelsea)
- Ona Battle (Manchester United)
- Ramona Bachmann (Paris Saint-Germain)
1. Dzsenifer Marozsán (Olympique Lyonnais)
Ein Kapitel ist gerade zu Ende gegangen, vielleicht bald auch ein zweites: Dzsenifer Marozsán hat sich gegen Brasilien emotional aus dem deutschen Nationalteam verabschiedet, nach einer langen Zeit mit Aufs und Abs im DFB-Trikot.
Im Sommer steht die 30-Jährige nun vor einer weiteren großen Entscheidung. Seit 2016 spielt Marozsán bereits für den Champions-League-Rekordsieger Olympique Lyonnais und gewann alles, was es zu gewinnen gab. Zeit für etwas Neues? Gerüchten zufolge könnte Marozsán im schönen Frankreich bleiben und zu der Konkurrenz wechseln: Paris Saint-Germain beschäftigt sich intensiv mit einer Verpflichtung.
2. Alessia Russo (Manchester United)
Wenige Sekunden machten Alessia Russo im Sommer zum Star: Im Spiel gegen Schweden scheiterte sie erst an der Keeperin, schoss dann aber im zweiten Versuch mit der Hacke und durch die Beine von Hedvig Lindahl ein echtes Schlitzohr-Tor.
Den Fans der englischen Liga WSL war Russos Talent auch davor nicht verborgen geblieben, die 24-Jährige gilt als eins der größten Talente auf ihrer Position. Kopfballstark, durchsetzungsstark und reaktionsschnell - Russo bringt vieles mit, was eine Topstürmerin ausmacht. Kein Wunder, dass es an Interessenten nicht mangelt.
Der FC Arsenal wollte sie bereits im Winter für eine Rekord-Ablösesumme verpflichten, Manchester United legte aber ein Veto ein. Auch der FC Chelsea ist interessiert, Russo soll aber Lyon bevorzugen. Ein Verbleib bei United ist ebenfalls nicht ausgeschlossen, denn die Red Devils könnten die englische Liga gewinnen und erstmals in die Champions League einziehen.
3. Kadidiatou Diani (Paris Saint-Germain)
Kadidiatou Diani ist das Paradebeispiel für eine Lebensversicherung: Für PSG hat sie diese Saison in allen Wettbewerben ganze 28 Tore erzielt, dazu kommen sieben Vorlagen. Diani stellt sich in Abwesenheit der verletzten Marie-Antoinette Katoto komplett in den Dienst des Teams, spielt in der Mitte statt auf ihrer bevorzugten Position auf dem rechten Flügel.
Mit ihren hervorragenden Leistungen hat sich die 28-Jährige längst in den Fokus anderer Vereine gespielt, und ihre Flexibilität ist ein Plus. Diani ist schon lange bei PSG, aber die Französinnen haben noch nie die Champions League gewonnen. Die wendige Dribblerin könnte sich daher nach einer neuen Herausforderung umsehen - der FC Chelsea bemüht sich intensiv um ihre Dienste. Da Diani dem Verein aber eigentlich sehr verbunden ist, ist es auch möglich, dass sie in Paris bleibt.
4. Lia Wälti (FC Arsenal)
Eigentlich ist Lia Wälti sehr zufrieden bei Arsenal: In Interviews betont sie oft, wie gut die Bedingungen beim Verein sind und wie wohl sie sich in Nordlondon fühlt. Bei Arsenal ist sie unumstrittene Stammspielerin und Leistungsträgerin.
Dass sie trotzdem noch keinen neuen Vertrag unterschrieben hat, liegt vor allem an zwei Dingen: Erstens passt der Spielstil von Jonas Eidevall, der auf hohem Pressing mit viel Intensität beruht, nicht ganz so gut zu Wälti wie der seines Vorgängers. Joe Montemurro setzte eher auf ruhigen Ballbesitz, und er wäre nicht abgeneigt, Wälti nächste Saison bei seinem jetzigen Klub Juventus zu sehen.
Zweitens sind gute defensive Mittelfeldspielerinnen auf dem Transfermarkt sehr rar - Wälti hat also einiges an Optionen zur Verfügung. Auch der VfL Wolfsburg hat sich bereits mit einem Transfer beschäftigt, aber Wälti ist an einer Rückkehr nach Deutschland nach ihrer Potsdam-Zeit anscheinend nicht wirklich interessiert.
5. Catarina Macario (Olympique Lyonnais)
Wie so viele Topspielerinnen derzeit laboriert Catarina Macario aktuell an einem Kreuzbandriss. Wo sie nach ihrer Rückkehr spielen wird, ist aber noch völlig unklar. Die 23-Jährige fällt vielen nicht als erstes ein, wenn sie an die Top-Offensivspielerinnen derzeit denken. Aber Macario bringt vieles mit, von einer exzellenten Technik über Torgefahr bis hin zur Übersicht.
In der Saison 2021/22 gelang ihr der Durchbruch, Macario wurde zu Lyons Topscorerin und glänzte in der Champions League mit acht Toren. Ihr Kreuzbandriss kam zum bisherigen Höhepunkt ihrer Karriere, aber zur WM könnte die Amerikanerin wieder für die "Stars and Stripes" spielen. Ob sie danach weiter für Lyon aufläuft, ist noch völlig unklar - mehrere Klubs buhlen um Macario, allen voran der FC Chelsea. Aber wer weiß, vielleicht zieht es sie ja auch wieder in die heimische NWSL.
6. Ashley Lawrence (Paris Saint-Germain)
Wenn es um die besten Rechtsverteidigerinnen geht, kommt man an dem Namen Ashley Lawrence nicht vorbei. Die Kanadierin ist eine starke Verteidigerin, kann aber auch mit guten Flanken punkten. Lawrence spielt bereits seit 2017 für PSG, aber mit 27 Jahren könnte der ideale Moment für einen weiteren Schritt in der Karriere gekommen sein.
Ein Verbleib bei PSG ist nicht ausgeschlossen, aber an Interessenten wird es nicht mangeln - der FC Chelsea soll darunter sein. Bei den Blues zeichnet sich diesen Sommer eine große Transferoffensive ab. Aber sie müssen ja auch namhafte Spielerinnen ersetzen...
7. Pernille Harder (FC Chelsea)
... allen voran Pernille Harder, die aller Voraussicht nach bald nicht mehr im blauen Trikot auflaufen wird. Damit wäre die Zeit von Harder in London bereits nach drei Jahren vorbei, nach ihrem spektakulären Wechsel von Wolfsburg zu Chelsea.
Ihre Zeit in London war geprägt von genialen Einzelmomenten und Solo-Toren, aber auch von Verletzungen. Selten blieb Harder lange genug fit, um mehrere Monate lang auf Topniveau spielen zu können. Um die Zukunft der dänischen Stürmerin ranken sich viele Gerüchte, zwei Klubs sollen im Rennen um Harders Talente die besten Karten haben: Olympique Lyonnais und Real Madrid.
8. Magdalena Eriksson (FC Chelsea)
Egal ob Lyon oder Madrid, Magdalena Eriksson wird wohl an der Seite von Harder den englischen Meister verlassen. Eriksson würde bei Chelsea als Vereinslegende gehen, die schwedische Innenverteidigerin ist Kapitänin und Abwehrchefin. Wenn der Erfolg von Chelsea in der heimischen Liga in den letzten Jahren ein Gesicht hätte, wäre es das von Publikumsliebling Eriksson.
Mit ihrer Lebensgefährtin Harder wird es sie nun wohl in den Süden ziehen, die beiden müssen sich zwischen zwei sehr unterschiedlichen Optionen entscheiden: Lyon ist im letzten Jahrzehnt die dominante Kraft im Frauenfußball gewesen, schied aber dieses Jahr schon im UWCL-Viertelfinale aus, gegen Erikssons Noch-Klub Chelsea. Real Madrid dagegen ist aktuell noch in der Entwicklungsphase, aber will in den nächsten Jahren in die Spitze stürmen. Noch ist aber alles offen, die Verhandlungen könnten auch noch eine überraschende Wendung nehmen.
9. Ona Battle (Manchester United)
Am Erfolg von Manchester United diese Saison hat Ona Battle einen großen Erfolg: Die 23-Jährige ist eine technisch versierte Rechtsverteidigerin, die ihre Stärken im Offensivspiel hat. Trotz der historisch besten Vereinssaison könnte es jedoch sein, dass United die Spanierin nicht halten kann.
Battle kommt aus der Jugend des FC Barcelona, wechselte wegen des starken Konkurrenzkampfes dann aus Katalonien weg. Jetzt könnte sie zu ihrem Herzensklub zurückkehren, Gerüchte darum ranken sich bereits seit Jahren.
10. Ramona Bachmann (Paris Saint-Germain)
Fragt man junge Schweizer Nationalspielerinnen, wer ihr Vorbild war, ist die häufigste Antwort: Ramona Bachmann. Die 32-Jährige war vielleicht der erste wirkliche Schweizer Star im Frauenfußball und beeindruckte mit ihren Dribblings viele.
In ihrer Karriere ist Bachmann viel herumgekommen und selten lange geblieben: Die Stürmerin war bereits in Schweden, den USA, Deutschland (Wolfsburg), England (Chelsea) und nun Frankreich tätig. Nach drei Jahren ist nun nicht sicher, ob sie weiter bei PSG bleibt - Bachmanns Zukunft ist noch völlig offen.