Markus Söder zweifelt an Fan-Rückkehr in der Bundesliga: "Wäre das falsche Signal"
Von Florian Bajus

Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) arbeitet an einem Konzept, das die begrenzte Rückkehr der Fans in Fußballstadien erlaubt. Für CSU-Politiker Markus Söder kommen diese Planspiele zu früh. In Bild am Sonntag äußerte der 53-Jährige seine Zweifel.
Keine Stehplätze, keine Gästefans, kein Alkohol und personalisierte Tickets - so will die DFL ermöglichen, dass bald auch wieder Fans in die Bundesligastadien dürfen. Von 15.000 oder mehr Zuschauern ist die Rede, so schnell wie möglich sollen die Ränge wieder gefüllt werden, um die finanziellen Verluste zu mindern. Markus Söder rät in Bild am Sonntag allerdings dazu, in den Planungen auf die Bremse zu drücken: "Wir müssen damit rechnen, dass Corona mit voller Wucht wieder auf uns zukommt", sagte der bayrische Ministerpräsident. "Wenn wir nicht aufpassen, kann bei uns wieder eine Situation wie im März entstehen."
Söder zweifelt daran, dass die bisherigen Maßnahmen im August gelockert werden. "Daher bin ich auch als Fußballfan sehr skeptisch zum Start der Bundesliga", sagte der 53-Jährige. Geisterspiele wie zum Saisonende seien möglich, "aber Stadien mit 25.000 Zuschauern halte ich für sehr schwer vorstellbar", so Söder. "Das wäre das falsche Signal und auch der Bevölkerung schwer zu vermitteln, wenn man dafür Unmengen von Testkapazitäten aufbrauchen würde."
Die DFL will auf der Mitgliederversammlung am kommenden Dienstag über das bereits vorgestellte Konzeptpapier abstimmen lassen. Inwiefern dieses auch umsetzbar ist, ist nach Söders Aussagen zweifelhaft. Die Bundesligasaison 2020/21 soll am 18. September beginnen - dann voraussichtlich aber weiter ohne Fans.