Markus Anfang äußert sich erstmals öffentlich zu seinem Impfpass-Betrug
Von Oscar Nolte
Markus Anfang war am Samstagabend im ZDF Sportstudio zu Gast und sprach erstmals öffentlich über seine Impfpass-Affäre. Dabei enthüllte der ehemalige Werder-Trainer auch, dass er noch immer nicht gegen Corona geimpft ist.
2021 sorgte Markus Anfang für einen unglaublichen Eklat. Der 47-Jährige organisierte sich im Spätsommer einen gefälschten Impfpass und nahm daraufhin an mehreren Veranstaltungen teil, die unter dem 2G-Modell stattfanden - unter anderem auf Karnevalpartys in Köln. Wenige Monate später flog der Schwindel auf und Anfang verlor seinen Job in Bremen.
Markus Anfang: Darum hat er sich noch immer nicht gegen Corona impfen lassen
Am Samstagabend äußerte sich Markus Anfang erstmals öffentlich im Sportstudio: "Ich habe gelogen. Und dafür möchte ich mich entschuldigen", sagte er. Überhaupt sie diese Lüge nur nötig gewesen, weil er seine Anstellung behalten wollte: "Der Ausweis selbst war für mich nicht wichtig. Ich wollte Trainer bleiben, das Ding hat mich nicht interessiert."
Warum sich Anfang nicht einfach impfen ließ - und es bis heute nicht getan hat -, führt er auf tiefsitzende Ängste zurück: "Meine gesundheitliche Situation macht es mir nicht leicht, mich impfen zu lassen. Ich habe Angst. Jeder hat seine persönliche Geschichte. Ich habe selbst schon eine Herzmuskelentzündung hinter mir und ich habe große Angst vor dieser Impfung."
Zudem musste sein Vater nach einem Herzinfarkt 2019 im Stadion mehrfach wiederbelebt werden. "Das habe ich hautnah miterlebt, das macht etwas mit einem." Daher kommt eine Impfung für Anfang derzeit nicht infrage: "Keiner kann mir die Angst nehmen." Zwar sei der 47-Jährige aktuell mit verschiedenen Ärzten im Austausch, um eine Lösung zu finden, die wird zwangsläufig aber nur in einer Impfung liegen können. Ob die gleichen Ängste auch bei seinem ehemaligen Co-Trainer Florian Junge ausschlaggebend dafür waren, dass er sich ebenfalls einen gefälschten Impfausweis zulegte, führte Anfang nicht aus.
Nach dieser Entschuldigung und Erklärung stellt sich zwangsläufig die Frage, wie es jetzt weitergeht. "Ich habe eine Straftat begangen, aber ich kann von mir behaupten, dass ich grundsätzlich kein krimineller Mensch bin", versicherte Anfang im ZDF. Was einen "grundsätzlichen Kriminellen" von einem Menschen, der eine, bzw. mehrere Straftaten begangen hat unterscheidet, überließ Anfang der Fantasie der Zuschauenden.
Den Vorwürfen, dass Anfang trotz gefälschtem Ausweis an Veranstaltungen unter 2G teilnahm, entgegnete er: "Es galten die 2G plus Regeln an diesem Tag, doch habe ich mich nicht korrekt verhalten. Ich war in der Lüge gefangen und kam da nicht mehr raus."
Seine von der DFL beschlossene Sperre wird am 10. Juni diesen Jahres auf Bewährung ausgesetzt. Ob er dann nochmal als Profi-Trainer arbeiten wird? "Natürlich wünscht man sich, dass ein Mensch eine zweite Chance bekommt, aber ich kann das nicht erwarten."