Vuskovic-Verfahren beginnt: Sogar ein Lügendetektor-Test war bereits im Einsatz

Mario Vuskovic kämpft um seine Unschuld
Mario Vuskovic kämpft um seine Unschuld / Thomas Lohnes/GettyImages
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Ob Doping im Fußball eine Rolle spielt, wird von so manchem Experten lebhaft diskutiert. Zu positiven Fällen kommt es aber kaum mal. Der von HSV-Star Mario Vuskovic bietet dabei fast schon eine Ausnahme. Der Abwehrspieler kämpft um seinen Freispruch und wurde sogar schon vor den Lügendetektor gesetzt.


Am 6. November absolvierte Mario Vuskovic vorerst zum letzten Mal ein Pflichtspiel für den HSV. Im Anschluss versank der junge Innenverteidiger im Dopingsumpf und verzeichnete sowohl eine positive A-, als auch eine positive B-Probe. Am heutigen Freitag kommt es zu ersten mündlichen Verhandlungen vor dem Sportgericht des Deutschen-Fußball-Bundes in Frankfurt.

Vuskovic ist seit dem 15. November vorläufig gesperrt, nachdem er positiv auf Erythropoetin getestet wurde. Der Spieler selbst beteuert jedoch seine Unschuld. Die Unterstützung seines Vereins hat er dabei.

"Mario muss die Geschichte am Ende mit sich selbst ausmachen. Wir sind immer für ihn da und das werden wir auch bleiben", zitierte das Hamburger Abendblatt Trainer Tim Walter. Sportvorstand Jonas Boldt reiste persönlich mit nach Frankfurt, um den 21-Jährigen zu begleiten.

Im Umfeld des Spielers soll laut dem Abendblatt-Bericht niemand an dessen Unschuld zweifeln.

Vuskovic besteht Lügendetektor-Test: Kaum Relevanz für deutsches Gericht

Vuskovic soll sogar nach Endland geflogen sein, um sich einem Test mit dem Lügendetektor zu unterziehen. Diesen in England gerichtlich anerkannten Test hat der HSV-Profi mit dem bestmöglichen Ergebnis bestanden. Die Wahrscheinlichkeit, dass er wissentlich mit Epo gedopt hat, liegt demnach laut wissenschaftlichem Ermessen bei unter einem Prozent.

Das Problem für den Youngster ist jedoch, dass derartige Tests und Ergebnisse in Deutschland kaum eine Bedeutung vor Gericht haben. Die zentrale Frage in der ersten Anhörung wird sein, wie das Epo in das Blut des Spielers gekommen ist. Der HSV hofft, dass es einen Verfahrensfehler gegeben habe, was laut Ansichten der Experten aber als gering einzuschätzen ist. Der HSV fordert zudem einen DNA-Abgleich, der allerdings bis jetzt abgelehnt wurde.

Vuskovic-Fall belastet HSV sportlich und finanziell

Es ist zu erwarten, dass sich die Angelegenheit eine ganze Weile hinzieht. Mit einem baldigen Comeback ist demnach nicht zu rechnen. Für den HSV ist die Sache nicht nur sportlich, sondern auch finanziell bitter. Die Hamburger haben immerhin 3,5 Millionen Euro für den Spieler gezahlt, der seinen Wert vor seiner Sperre deutlich steigern konnte. Sollte Vuskovic schuldig gesprochen werden, wird der HSV über eine Schadensersatzklagen nachdenken, jedoch setzt man aktuell noch alles auf die Karte Unschuld.


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