Positiver Doping-Test: So geht es für Vuskovic und den HSV weiter
Von Oscar Nolte
Schockstarre beim HSV. Mario Vuskovic wurde bei einer Dopingkontrolle im September positiv auf den Wirkstoff EPO getestet. Dem Kroaten drohen damit ernste Folgen. Auf die sportlichen Ergebnisse des HSV seit Entnahme der Probe wird der Vuskovic-Fall allerdings keinen Einfluss nehmen.
Hat sich Mario Vuskovic schuldig gemacht? Welche Konsequenzen drohen dem Youngster? Und könnte der Doping-Fall auch zu einem Punktverlust beim HSV führen? Die Fragen rund um das eingeleitete DFB-Verfahren gegen Mario Vuskovic liegen auf dem Tisch. Und ein Blick in die Statuten des Verbands kann Antworten liefern.
Hat sich Vuskovic strafbar gemacht?
Aktuell wird die B-Probe des positiv getesteten Doping-Ergebnisses analysiert. Sollte auch diese positiv ausfallen, wird der Kroate schuldig gesprochen. Der bei Vuskovic entdeckte Stoff EPO ist ein Mittel, dass kaum zufällig, beispielsweise als Nahrungsergänzungsmittel oder Medikament, in einen menschlichen Organismus geraten kann. Es ist daher davon auszugehen, dass im Fall Vuskovic eine beuwsste Doping-Einnahme vorliegt, sofern die B-Probe positiv ausfällt.
Welche Konsequenzen drohen Vuskovic?
Sollte die B-Probe positiv ausfallen, droht Mario Vuskovic eine Sperre des DFB von bis zu vier Jahren. Abgemildert kann die Strafe dann werden, wenn sich im Zuge weiterer Ermittlungen ergibt, dass die gedopte Person keine eigene Schuld beim Doping hatte. Sollte beispielsweise ein Mannschaftsarzt Vuskovic unwissentlich EPO zugeführt haben, würde Vuskovic' Strafe reduziert werden.
In seltenen Fällen geht ein Doping-Fall sogar vor ein außerordentliches Gericht. In dem Fall drohen Vuskovic Geld- und Haftstrafen. Dies passiert in der Regel aber nur im Zusammenhang mit organisiertem Verbrechen im Bereich des Sport-Dopings.
Welche Konsequenzen drohen dem HSV?
Sofern der HSV keine Kenntnis von Vuskovic' Doping-Einnahme hatte und diese auch nicht mitverschuldete, drohen dem Hamburger SV tatsächlich keine Konsequenzen. In den DFB-Statuten ist festgelegt, dass dem Verein erst dann Konsequenzen drohen, "wenn dem Club ein Verschulden nachgewiesen werden kann oder mehr als zwei Spieler der Mannschaft gegen die Anti-Doping-Bestimmungen verstoßen haben."
Obgleich der HSV also seit Entnahme der positiven Doping-Probe noch neun Pflichtspiele mit Vuskovic auf dem Platz absolviert hat, droht dem Verein keine Strafe wie zum Beispiel ein Punktentzug in der Liga. Die gegnerischen Vereine, die in diesem Zeitraum gegen den HSV spielten, haben keine Grundlage für eine Klage.