Mario Götze zu Eintracht Frankfurt? Darum wäre ein Transfer für Spieler und Klub genial
Von Dominik Hager
Mario Götze wird nach zwei Jahren bei der PSV Eindhoven wohl ein neues Karriere-Kapitel aufschlagen. In den letzten Wochen deutete alles darauf hin, dass sich der WM-Held aus dem Jahr 2014 Benfica Lissabon anschließt und damit Roger Schmidt zum portugiesischen Top-Klub folgt. Zudem wurde über einen möglichen MLS-Wechsel berichtet. Nun ist die Spur nach Frankfurt ganz ganz heiß. Sky berichtete, dass die Eintracht den Mittelfeldspieler zu sich lotsen möchte. Für alle beteiligten Parteien wäre dies die Traum-Lösung!
Mario Götze und Eintracht Frankfurt - das klingt zunächst nicht unbedingt nach einer passenden Symbiose. Während sich der frischgebackene Europa-League-Gewinner durch Einsatz, Physis und Zweikampfhärte definiert, ist der weniger athletische Mario-Götze vielmehr ein Ball-Virtuose und Technik-Genie. Gerade das würde einen Wechsel des ehemaligen "Golden Boys" aber so genial machen.
Handlungsbedarf bei Kamada-Abgang: Frankfurt fehlt ein feiner Techniker mit sauberem Passspiel
Gelingt ein solch gewaltiger Erfolg wie der Europa-League-Titel, ist man dazu geneigt, nur noch das Positive zu sehen und Dinge auszublenden, die nicht so grandios sind bzw. waren. Davon gibt es jedoch durchaus welche, was Rang elf der Bundesliga beweist und mitunter auch im Finale gegen die Rangers zu sehen war. Der Eintracht fehlt es an Pass- und Ballsicherheit im Mittelfeld. Saubere Pass-Stafetten und strukturierte bzw. sauber vorgetragene Angriffe bekamen wir phasenweise kaum zu sehen. Mit Daichi Kamada, der unmittelbar vor einem Abgang steht, wird die Eintracht womöglich zudem den fußballerisch stärksten Spieler im Kader verlieren, wodurch dringend Handlungsbedarf besteht.
Mario Götze ist sicherlich nicht der dynamischste Akteur und hat bei einer körperbetonten Spielweise mitunter seine Probleme, jedoch benötigt jedes Team unterschiedliche Spielertypen, um erfolgreich sein zu können. Der 30-Jährige könnte eine Komponente in die Eintracht-Truppe bringen, die man so in der Form sonst nicht hat.
Götze kann die Eintracht mit seinem Namen und seinen Fähigkeiten bereichern
Selbstredend ist Mario Götze nicht mehr der Mega-Spieler aus dem Beginn der 2010er, aber dennoch ein Sportler, der versucht, das Maximum herauszuholen und das Beste aus seinen verbliebenen Karriere-Jahren zu machen. Der Ex-Borusse dürfte auch in der Lage sein, sein sehr ordentliches Niveau, das er in Eindhoven gezeigt hat, noch ein paar Jahre zu halten. Aufgrund der Tatsache, dass er ohnehin kein Sprinter-Typ ist und sein Spiel auf Technik, Kreativität und Passstärke beruht, ist von einem Abbauprozess noch nicht auszugehen. Selbst wenn man bei Götze immer nur den technisch genialen Fußballer im Kopf hat, sei zudem gesagt, dass der offensive Mittelfeldspieler durchaus viele Kilometer auf dem Platz abspult und sich keineswegs in der Rückwärtsbewegung hängen lässt.
In Summe spricht alles dafür, dass ein Götze-Deal sowohl für den Spieler, als auch für Eintracht Frankfurt sehr gut passen würde. Die Hessen bekämen für die mickrige Ablöse von vier Millionen Euro einen Spieler, der das Spiel mit seinen Ball-Fertigkeiten technisch enorm bereichert, tödliche Bälle in die Spitze produzieren kann, aber auch für Ruhe und Ballbesitz-Zeiten sorgen kann. Hinzu kommt natürlich auch die immer noch vorhandene Strahlkraft, die der Final-Torschütze gegen Argentinien ausstrahlt. Mit einem solchen Big-Name lassen sich die Trikot-Verkäufe ankurbeln und auch international können die Hessen weiterhin an Bekanntheit und Popularität gewinnen.
Zurück auf die Bundesliga-Bühne: Götze findet in Frankfurt alles vor, was er braucht
Für Götze selbst wäre ein Eintracht-Wechsel der Sprung zurück in eine europäische Top-Liga. Zudem würde er für einen Klub antreten, der in der Champions League mit dabei und in Lostopf A gesetzt ist. Der derzeitige Eindhoven-Profi hat häufiger verlauten lassen, wie wichtig ihm die Königsklasse ist und dass er noch immer von einem Titelgewinn träumt. Zwar werden die Frankfurter wohl kaum um den Henkelpott mitkämpfen können, jedoch sind Überraschungen und ein "Run" ins Viertel/- oder Halbfinale auch nicht auszuschließen. Immerhin reden wir über den Verein, der den FC Barcelona in die Knie gezwungen hat. Bei den ganz großen Klubs wie Manchester City, Real Madrid, Liverpool und Co. reicht es für Götze nun mal auch nicht mehr für eine tragende Rolle.
In Frankfurt kann er eine zentrale Rolle übernehmen und dafür sorgen, dass seine etwas ins Negative gedriftete Karriere noch mal einen echten Wendepunkt nehmen könnte. Zeigt er gute Leistungen, wäre auch eine Rückkehr ins DFB-Team nicht unmöglich. Flick ist ja bekanntlich ein Fan von ihm und die Bühne Eintracht Frankfurt ist sicherlich vielversprechender als eine in Holland, Portugal oder Amerika. Diese Chance sollte Götze unbedingt am Schopfe packen. Für einen MLS-Wechsel wäre immer noch in drei, vier Jahren Zeit.