Rose rekapituliert sein erstes Jahr bei Borussia Mönchengladbach

Marco Rose wünscht sich weitere Erfolge
Marco Rose wünscht sich weitere Erfolge / Lars Baron/Getty Images
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Nach dem Erreichen von Platz vier in der Bundesliga, kann Borussia Mönchengladbach auf eine sehr erfolgreiche erste Saison unter Marco Rose zurückblicken. Doch der Coach will sich auf dem Erfolg nicht ausruhen und forciert die weitere Entwicklung der Mannschaft. Obwohl die Last-Minute-Qualifikation für die Champions League ein herausragendes Ereignis für ihn war, gab es einen klaren Haken an dem Triumph.

Im Interview mit dem FohlenEcho beschreibt der Gladbacher Trainer seine ersten Eindrücke von der Mannschaft, die er im Sommer 2019 von seinem Vorgänger Dieter Hecking übernahm, besonders seine neue Spielidee wollte erst einmal vermittelt werden.

"Ich war schon gespannt, wie die Jungs das annehmen. Allerdings hatte ich im Vorfeld mit Dieter Hecking telefoniert, der mir versichert hatte, dass die Mannschaft sehr homogen sei und über einen hervorragenden Charakter verfüge. Ich habe dann sehr schnell gemerkt, dass die Jungs alle schwer in Ordnung sind und bereit waren, die Dinge anzunehmen", so Rose über seine Schützlinge. Doch all der Sportsgeist wäre umsonst gewesen, wenn die Mannschaft nicht geliefert hätte. "Trotzdem muss dir immer klar sein, dass du im Profi-Fußball am Ende des Tages an den Ergebnissen gemessen wirst" - und das wurden Rose und die Mannschaft erfolgreich.

In Gedanken bei den Fans

Denn der Einzug in die Königsklasse ist für Gladbach "wie eine Meisterschaft", betont Manager Max Eberl doch stetig. "Ich glaube, uns allen ist bewusst, dass wir etwas Großes erreicht haben, auch wenn für mich persönlich eine Meisterschaft ohne Schale keine ist", so Rose gewohnt ironisch. "Im Ernst: Ich weiß natürlich, was Max gemeint hat, und er hat diesen Erfolg absolut richtig eingeordnet", bestätigt der Trainer seinen Vorgesetzten.

Als er nach dem Sieg am letzten Spieltag gegen Hertha BSC allein auf dem Platz stand, dachte er im Besonderen an die fehlenden Anhänger.

Rose mit dem Lohn des Siegers
Rose mit dem Lohn des Siegers / Lars Baron/Getty Images

"Die Mannschaft war zu diesem Zeitpunkt bereits auf dem Weg in die Kabine, während ich noch auf die obligatorischen Fernsehinterviews warten musste. Also habe ich mir gesagt: 'Okay, du hast jetzt ein Bierchen in der Hand und solltest diesen Moment einfach genießen.' Es war nicht so, dass ich die ganze Saison noch einmal hätte Revue passieren lassen, aber ich habe gespürt, wie lang diese Spielzeit durch die Corona-Pause war und wie die Anspannung allmählich abfällt. Und nicht zuletzt habe ich auch an unsere Fans gedacht und daran, wie viel größer die Freude jetzt wohl noch wäre, hätten wir diesen Erfolg gemeinsam feiern können", so Rose über diesen Moment der Stille.

Versprechen an die Zukunft

Rose lebte sich wunderbar in Mönchengladbach ein, die Borussia scheint zu ihm zu passen. "Ich habe mich im Vorfeld intensiv mit Borussia befasst und mich riesig gefreut, zu einem Verein kommen zu können, der einerseits eine solche Strahlkraft hat, andererseits aber immer bodenständig geblieben ist. Und wenn ich von Strahlkraft spreche, meine ich damit zum einen die glorreichen Siebzigerjahre, aber auch die jüngere Geschichte, das vergangene Jahrzehnt, in dem hier sportlich, aber auch in Sachen Infrastruktur Großes geleistet worden ist", beschreibt Rose seinen Bezug zur Borussia.

Es warten wieder Spiele gegen die ganz Großen - Elvedi gegen den FC Barcelona
Es warten wieder Spiele gegen die ganz Großen - Elvedi gegen den FC Barcelona / VI-Images/Getty Images

Und auch in Zukunft will er dabei helfen, diesen Weg konsequent weiter zu verfolgen. Das in der abgelaufenen Saison Erreichte und die damit verbundene Erwartungshaltung machen dem Trainer keine Angst. "Dass man uns in Zukunft daran messen wird, daran ist für mich nichts Beängstigendes. Im Gegenteil, ich finde das spannend. Es wird darum gehen, nicht stehen zu bleiben, sondern sich weiterzuentwickeln, Widerstände zu überwinden und auch Rückschläge zu verarbeiten, so, wie uns das diesmal auch sehr gut gelungen ist", verspricht Rose weiterhin daran zu arbeiten, eventuell mal eine "richtige Schale" in den Borussia Park zu bringen.