Rose zum BVB? Eine klare Ansage ist Trumpf

Marco Rose.
Marco Rose. / Lars Baron/Getty Images
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Gladbachs Trainer Marco Rose steht beim BVB als neuer Trainer hoch im Kurs. Ob Rose selbst einen Wechsel anstrebt, ist nicht klar und aus Mönchengladbach kommen bisher nur vage Aussagen. Die Fohlen sind natürlich auch zu nichts verpflichtet - eine klare Ansage würde trotzdem gut tun.

Dieser Tage ist es nicht mehr ganz so einfach, ein Fußballromantiker zu sein. Spieler kommen und gehen, die Kommerzialisierung schreitet voran, Vereine, die nur zu Werbezwecken existieren, sind längst angekommen und gehen wohl auch nicht mehr weg.

Manchmal gibt es sie aber noch, diese Momente: Nicht mal eine Woche ist es her, da zog Borussia Mönchengladbach ins Achtelfinale der Champions League ein. In dieser Gruppe hätte das niemand erwartet und die Bilder, wie die versammelte Mannschaft vor einem Tablet den Abpfiff in Mailand herbeisehnte, waren etwas ganz besonderes. Und als er dann ertönte, dann war da nichts mit gespielter Lässigkeit, einstudierten Jubelchoreos oder sonstigem - einfach nur pure und vor allem ehrliche Freude.

Doch nur wenige Tage später wurde man als Gladbach-Fan schnell wieder auf den Boden geholt. Nicht durch das 1:1 gegen Hertha BSC, sondern durch die Entlassung von Lucien Favre bei Borussia Dortmund und die damit aufkommenden Gerüchte, Marco Rose sei erster Kandidat als dessen Nachfolger im Sommer. Von einer Ausstiegsklausel und einer mündlichen Zusage ist bereits die Rede.

Ein solcher Abgang passt nicht zu Rose

Stimmt das alles? Wir wissen es nicht. Und genau das macht es so schlimm. Eigentlich, da sind sich wohl alle einig, kann sich das keiner vorstellen. Rose ist so ein guter Typ, geradeaus, ehrlich. Der wird doch nicht bereits mit anderen Vereinen sprechen und seinen Abgang planen, während er mit den Fohlen in der Königsklasse Historisches schafft? Das würde einfach nicht ins Bild passen, das Gladbachs Fans von Rose haben, die ihn jetzt schon verehren wie kaum einen Trainer vor ihm.

Dass ein Trainer sich eine neue Herausforderung sucht, ist nichts Außergewöhnliches, damit muss man sich heutzutage einfach abfinden. Auch die Gladbacher profitierten davon, als sie Rose aus Salzburg holten. Trotzdem wäre ein Wechsel des Trainers zum BVB für viele ein Schlag ins Gesicht. Schon wieder Dortmund?

Das muss Rose für sich entscheiden. Wenn er den Schritt machen will, dann ist das nur natürlich und Reisende soll man bekanntlich nicht aufhalten. Es würde den Schlag aber zumindest deutlich abfedern, wenn von Gladbacher Seite zu diesem Thema sofort klar Stellung bezogen würde. Stattdessen aber gab es am Montag keine Pressekonferenz wie sonst direkt vor Pflichtspielen üblich, sondern nur ziemlich vage Aussagen von Sportdirektor Max Eberl. Schieben wir es mal auf den engen Terminplan.

Gladbach und Rose müssen gar nichts

Die Fohlen sind aber natürlich zu nichts verpflichtet. Die Gerüchte wurden, wie so oft, von außen an sie herangetragen. Sie sind niemandem eine Erklärung schuldig, denn Fakt ist, dass Marco Rose noch einen Vertrag bis 2022 hat. Darauf könnten sie jetzt einfach beharren und erst einmal alles abwiegeln. Trotzdem würde eine klare Ansage gut tun, wenn sie dann schon etwas sagen, egal in welche Richtung - einfach, um die Gemüter zu beruhigen.

Gut möglich, dass sich Rose selbst über die ausgebrochene Hysterie amüsiert und die Fragen danach, die garantiert vor dem Spiel in Frankfurt kommen, am TV-Mikrofon einfach weglächelt. Mit seiner unnachahmlichen Art wird er eine leichte Spitze gegen die Medien bringen, die sich seit Sonntag überschlagen und kurz klarstellen, dass er natürlich nicht wechselt. Das würde zu Rose passen. Bei der Gelegenheit könnte er dann noch verkünden, dass er seinen Vertrag stattdessen bis 2030 verlängert hat. Aber das ist dann doch wieder zu viel Romantik.