Marco Friedl bezieht Stellung zu Wechsel-Theater: "Ich wollte einen Vereinswechsel nie erzwingen"
Von Oscar Nolte
Marco Friedl stand am vergangenen Wochenende kurz vor einem Wechsel von Werder Bremen zu Union Berlin. Für das Theater, das aus den Umständen entstand, entschuldigte sich Friedl nun im Interview mit dem kicker und beschrieb seine Sicht der Dinge.
Nach Bekanntgabe seines Wechselwunsches verweigerte Marco Friedl seinen Einsatz für Werder im Spiel gegen Hansa Rostock. Vorwürfe, dass er sich damit einen Wechsel in die Bundesliga erzwingen wollte, bestritt der Österreicher nun.
"Im Nachhinein würde ich es sicher anders machen", erklärte Friedl dem kicker. "Der Zeitpunkt meines Entschlusses, einen Tag vor dem Spiel, war unglücklich. Dass ich die Vorbereitung damit durcheinandergebracht habe, war nicht meine Absicht. Aber die Entscheidung hatte ganz klar nichts mit einem Streik zu tun."
Friedl über seine Entscheidung: "Es ging alles relativ schnell"
Laut eigener Aussage fühlte sich Friedl aufgrund der Transfer-Verhandlungen zwischen Werder und Union und den offenen Fragen für seine eigene Zukunft nicht in der Lage zu spielen:
"Es ging am Samstag alles relativ schnell. Viele Faktoren haben dazu beigetragen, dass ich mit meinem Kopf eigentlich nur bei dem Angebot war: Was passiert mit mir? Werde ich wechseln? Und für einen Spitzensportler spielt der Kopf nun mal eine ganz entscheidende Rolle. Es ging mir darum, der Mannschaft nicht zu schaden. Wenn ich hinten einen Fehler gemacht und gewusst hätte, dass es daran liegt, nicht bei der Sache zu sein, wäre das falsch gewesen. Mein Verhalten war in dieser Form allerdings auch nicht korrekt."
Für die entstandenen Umstände entschuldigte sich der junge Verteidiger trotzdem: "Falls ich den Eindruck erweckt habe, nur deswegen nicht zu spielen, um wechseln zu wollen, muss ich sagen, dass es mir leid tut und ich das bedaure. Ich wollte dem Verein nie in den Rücken fallen, nach dem Motto: Jetzt muss ich streiken, um hier wegzukommen."
Mit einem Wechsel beschäftigt sich Friedl vorerst nicht mehr. Viel eher will sich der Österreicher auf seine Ziele mit dem SVW konzentrieren und eine erfolgreiche Saison spielen. Mit seinen Mitspielern hat sich Friedl bereits ausgesprochen: "Sie haben mich da auch verstanden und gesagt, dass es künftig keine Probleme geben wird."