Manuel Neuer erklärt Blackout gegen Ukraine - Schweinsteiger fassungslos
Von Jan Kupitz
Es lief die 89. Minute, als die Ukraine gegen Deutschland die große Chance auf den 1:0-Führungstreffer hatte. Nach einem Fehler von Robin Koch war Manuel Neuer blitzschnell draußen und weit vor seinem Tor, spielte dann aber einen katastrophalen Fehlpass. Da der überraschte Andriy Yarmolenko anschließend die falsche Entscheidung traf und den im Abseits stehenden Artem Dovbyk anspielte, blieb der Blackout ohne Folgen.
"Ich weiß auch nicht, was er da gemacht hat. Deutschland war über 89 Minuten dominant, das hätte den Spielverlauf fast auf den Kopf gestellt", zeigte sich TV-Experte Bastian Schweinsteiger in der ARD fassungslos. In der Tat könnte solch ein Fehler bei der EM über Ausscheiden und Weiterkommen entscheiden.
Neuer, der gegen die Ukraine erstmals seit der WM 2022 wieder das DFB-Tor hütete, schilderte die Situation aus seiner Sicht und gestand, dass er Yarmolenko bei seinem Ausflug "gar nicht gesehen" habe. "Ich glaube, Robin [Koch] hat den Ball gespielt, der etwas zu kurz war - und dann war es so, dass ich den Yarmoleko in meinem Blickfeld auf der linken Seite gar nicht gesehen habe, sondern nur Maxi [Mittelstädt]. Robin hat sich auch nach links fallen lassen, deswegen war es für mich eigentlich eine klare Situation, dass ich den Ball nach links chippe", erläuterte Neuer.
"Dann hat er [Yarmolenko] den Ball tief geköpft, da habe ich gesehen, dass er da ist", so der 38-Jährige, der etwas verschmitzt ergänzte: "Ich bin zum Glück weitergelaufen und habe sogar das Abseits aufgehoben."
Nach Neuers Blackout gab es in den sozialen Netzwerken nicht wenige Stimmen, die lieber Marc-André ter Stegen während der EM im deutschen Tor sehen würden. Schon vor der Ukraine-Partie hatte Julian Nagelsmann jedoch deutlich gemacht, dass Neuer seine volle Rückendeckung genießt: "Ich finde, er hat eine gute, stabile Saison gespielt nach dem, was da war. Ich habe großes Vertrauen in ihn, weil er nach wie vor einer der besten Torhüter der Welt ist, fußballerisch, aber auch was das Halten angeht. Manu wird eine sehr gute EM spielen, da bin ich mir sicher."