Manuel Akanji vor Wiedersehen mit dem BVB: "War keine einfache Zeit für mich"
Von Jan Kupitz
Nur zwei Wochen nach seinem Wechsel zu Manchester City trifft Manuel Akanji schon wieder auf seinen Ex-Klub Borussia Dortmund. Vor dem Duell gestand der Verteidiger, dass die vergangenen Wochen beim BVB keine einfache Zeit für ihn waren.
Nach vielen Gerüchten und Spekulationen in diesem Sommer ging der Wechsel von Manuel Akanji erst am Deadline Day über die Bühne. Schon vor dem Start der Vorbereitung war klar, dass der Schweizer die Schwarzgelben verlassen sollte - doch lange Zeit fand sich kein geeigneter Abnehmer für den Verteidiger, der seinen bis 2023 datierten Vertrag beim BVB nicht verlängern wollte.
"Inter [Mailand] konnte mich nur ausleihen, was im letzten Vertragsjahr ja nicht geht. Darum kam es für mich nicht in Frage", erklärte Akanji im Interview mit dem Blick, warum ein Wechsel nach Mailand gescheitert war. "Ich hatte immer wieder Angebote, aber es fühlte sich nichts richtig an - bis Manchester City kam."
Das ebenfalls interessierte Leicester City fiel hingegen durchs Raster, weil Akanji unbedingt in der Champions League spielen wollte. "Ich wollte ja den nächsten Schritt in meiner Karriere gehen, nach viereinhalb Jahren als Stammspieler in Dortmund", machte der 27-Jährige klar.
Enorme Konkurrenz bei City kein Problem
Vor seinem Wechsel zum englischen Meister war Akanji sich bewusst, welche enorme Konkurrenz im dortigen Kader vorherrscht - doch der Ex-Dortmunder betonte, dass er sich bewusst für diesen Schritt entschieden hat: "Ich weiß, dass jeder Mitspieler Weltklasse ist. Aber ich will diese Herausforderung haben, mich mit den Besten zu messen. Ich will mich hier durchsetzen und ich weiß, wo meine Stärken liegen."
Beim jüngsten Champions-League-Sieg in Sevilla feierte Akanji sein Debüt für Man City und zeigte über 90 Minuten eine abgeklärte Vorstellung. Am Mittwoch geht es nun gegen seinen Ex-Klub aus Dortmund, wo ihm womöglich ein erneuter Einsatz winkt. Sein Abschied vom BVB fiel trotz der langjährigen Zusammenarbeit etwas unglücklich aus, schließlich wurde er von der Borussia zu Saisonbeginn auf die Tribüne gesetzt.
Akanji mit Vorwürfen an den BVB: "Leistungsprinzip zählte nicht mehr"
"Es war keine einfache Zeit für mich", gestand Akanji. "Ich war ja Teil der Mannschaft und hatte einen laufenden Vertrag, war fokussiert und habe weiterhin Gas gegeben im Training. Aber das Leistungsprinzip zählte nicht mehr, ich saß auf der Tribüne, egal, wie gut ich trainierte." Auf die Frage, ob diese Entscheidung vom Trainer oder von der Vereinsführung getroffen wurde, antwortete Akanji lediglich, dass er eine Vermutung habe - diese wollte er aber nicht teilen.
Der BVB hatte Akanjis Nicht-Berücksichtigung im Übrigen damit erklärt, dass man nur auf Spieler bauen wolle, die ihre Zukunft auch in Dortmund sehen.
Der 27-Jährige verriet außerdem, dass er "schon Anfang der letzten Saison" - also vor einem Jahr - darüber nachgedacht habe, seinen bis 2023 datierten Vertrag nicht zu verlängern. "Dortmund teilte mir zwar schon sehr früh mit, dass sie gerne den Vertrag mit mir verlängern wollen. Weil mein Berater aber wusste, dass ich gerne den nächsten Schritt machen würde und durch eine Vertragsverlängerung ein Transfer nicht einfacher wird, haben wir dem Klub offen und ehrlich kommuniziert, dass wir nicht verlängern werden", erläuterte Akanji und untermauerte: "Mehr Transparenz geht nicht."